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Pressemitteilung

Erhöhung der EU-Quote für Streamingdienste: „Ohne effektive Kontrollmechanismen ein zahnloser Tiger“

Berlin – 29. Mai 2017. Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film und Fernsehen e.V. (Produ­zen­ten­al­lianz) begrüßt den soeben vom EU-Minis­terrat beschlos­senen Entwurf zur Änderung der AVMD-Richt­linie (Audio­vi­suelle Medien­dienste-Richt­linie), nach der Video-on-Demand-Anbieter zukünftig mindestens 30 Prozent europäische Filme ins Programm aufnehmen müssen und betont gleich­zeitig die zentrale Bedeutung wirksamer Kontroll­me­cha­nismen.

Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­standes der Produ­zen­ten­al­lianz: „Die Erhöhung der Quote europäi­scher Produk­tionen für Streaming-Dienste ist eine dringend notwendige Maßnahme, um die kultu­relle Vielfalt in Europa zu sichern und nationale Identi­täten innerhalb Europas zu stärken. Wir Produ­zenten sehen in dem gerade verab­schie­deten Entwurf zur Änderung der AVMD Richt­linie ein wichtiges Signal zur aktiven Förderung der deutschen und europäi­schen Filmwirt­schaft. Damit die neue Richt­linie künftig ihre Wirkung auch tatsächlich entfalten kann, muss es effiziente und in Europa einheit­liche Kontroll­me­cha­nismen geben. Ohne diese gliche dieses Kultur­för­der­instrument einem zahnlosen Tiger. Der im Rahmen der derzeit noch geltenden Richt­linie bestehenden Verpflichtung, der EU-Kommission alle zwei Jahre einen Quoten­be­richt zu übermitteln, sind viele EU-Mitglied­staaten seit 2012 nicht mehr nachge­kommen. Hinzu kommt, dass in manchen Staaten die Einhaltung nicht von unabhän­gigen Insti­tu­tionen überwacht wird. In Deutschland waren beispiels­weise die eigenen Angaben der betrof­fenen TV-Sender, ob und inwieweit sie die Quoten­vor­gaben erfüllen, Grundlage des Quoten­be­richts der Bundes­re­gierung.“

Bislang teilten die EU-Medien­mi­nister nur Eckpunkte des Entwurfs zur Änderung der bestehenden EU-Richt­linie mit. Im nächsten Schritt wird der EU-Minis­terrat mit der Abstimmung der Details mit der Europäi­schen Kommission und dem Europäi­schen Parlament beginnen. Inkraft­treten können die Regelungen frühestens im kommenden Frühjahr.

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 250 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.