#CC25 – Creators Conference beim Filmfest München

Wie lassen sich Stoffe überzeugend visua­li­sieren, noch bevor der erste Cent Budget steht? In diesem Workshop zeigt Mark Wachholz, wie mit KI-Tools ein Projekt mit klarer Bildsprache previ­sua­li­siert werden kann.
Nach einer kurzen Einführung arbeiten die Teilnehmer:innen in Klein­gruppen entweder an ihren eigenen Projekten oder an einem Beispiel­stoff und prompten  Figuren, Exteriors, Interiors und Atmosphären in einem kohärenten, ihrem Stoff entspre­chenden Stil. Zum Abschluss präsen­tiert jede Gruppe eine Previz.
Ziel ist es, visuelle Konzepte zu entwi­ckeln, mit denen sich Projekte gegenüber Talents, Partnern oder Finan­ciers überzeugend vermitteln lassen. Der Workshop vermittelt die zeitgemäße Fähigkeit, mit KI-gestützter Bildsprache visuelle Argumente für Projekte zu erzeugen.

Mark Wachholz – AI Filmmaker, Storytelling Explorer

Teilnah­me­vor­aus­setzung: Grund­kennt­nisse im Umgang mit KI-Tools, Laptop

Das neue Vernet­zungs­format für aufstre­bende Talente auf der Creators Confe­rence 2025:

• was: Pitches vor führenden Produzent:innen, Redakteur:innen
• Genres: Spielfilm, Serien­formate
• warum: direkter Austausch, wertvolles Feedback und neue Kontakte zu Produktion & poten­zi­ellen Mentor*innen
• wie: 10 Minuten Pitch – 10 Minuten Feedback – offene Frage­runde – anschließend Networking

Robert Hofmann – Filmkri­tiker, Youtuber, Moderator

Die Film- und Serienbranche steht unter Druck und vor einem Neuanfang. Wertschöpfungsketten verschieben sich, Budgets schrumpfen, das Publikum denkt diverser, konsumiert selektiver. Was gestern noch funktionierte, wirkt heute möglicherweise wie von gestern. Wie behaupten sich Produzent:innen, Kreative und Creator in diesen Zeiten des Umbruchs? Wer gestaltet die Regeln von morgen? Die Creators Conference ist eine Einladung zum Diskurs darüber, wie die Branche gestärkt in die Zukunft gehen und diese aktiv gestalten kann – innovativ, international, resilient.

Wie verändert Künstliche Intelligenz die kreative Praxis und die Geschäftsmodelle im audiovisuellen Storytelling? Stephanie Schettler-Köhler und Esther Gronenborn sprechen über ein neues kreatives Terrain im Spannungsfeld zwischen Effizienz und Ästhetik, Inspiration und Irritation. Sie berichten von ihren konkreten Erfahrungen mit Human-AI-Co-Creation und diskutieren, wie KI neue Erzählformen und eine neue ökonomische Dimension verspricht. Was bedeutet das für Wertschöpfung, Rechte und Workflows? Wie viel Kontrolle muss man abgeben, wenn man kreatives und geschäftliches Neuland betritt?

Ob Filmproduktion oder Verlagswesen: die Karten werden neu gemischt. Instabile Geschäftsmodelle, ein verändertes Nutzungsverhalten, KI und der digitale Wandel  stellen die bisherigen Mechanismen der Herstellung und Monetarisierung von Inhalten infrage. Fred Kogel und Katrin Tischer diskutieren Zukunftsszenarien, Strategien und systemische Herausforderungen – und was ihre Branchen voneinander lernen können.

In einer Zeit nach dem Peak-TV stellen sich Sender und Streamer neu auf: Weniger ist mehr – aber was genau? Welche Trends zeichnen sich ab, welche Projekte sind in der Pipeline, ist eine Konzentration auf das Bekannte oder eine Diversifizierung des Angebots zu erwarten? Dr. Nadine Bilke, Christine Strobl, Inga Leschek und Katja Hofem geben Einblick in inhaltliche und strategische Weichenstellungen, neue Kooperations- und Finanzierungsmodelle und eine zukunftsfähige Content-Ökonomie im Streaming- und TV-Geschäft. Zum Auftakt gibt Daoud Jackson einen Weitblick auf das Jahr 2030.

Was sehen die Zuschauer wirklich – und warum? Martje Friedrich gibt Einblick in eine datenbasierte Erzählpraxis, bei der Nutzerverhalten auf Mediatheken, Online-Plattformen und Social Media systematisch analysiert wird. So entsteht ein Feedbackloop, der dabei hilft, Zielgruppen besser zu verstehen und Stoffentwicklung und Produktion gezielt zu justieren. Ein Talk über datenbasierte Intuition, narrativen Feinschliff und die Frage, wie sich Storytelling verändert, wenn Technologie mitliest.

KI-generierte Inhalte werden immer ausgefeilter und sind zunehmend kaum noch von menschlichen Werken zu unterscheiden. Sehnen sich Zuschauer:innen noch nach dem Authentischen? Und was heißt das denn überhaupt, “authentisch”? Kann Technologie menschliche Vorstellungskraft nachbilden? Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Wege als Creators und mit einem Blick auf den europäischen Animationsfilms erkunden Michael Rose und Mark Wachholz die Relevanz und Grenzen des menschlichen Erzählens: von der kreativen Vision über die Publikumsresonanz bis zur finanziellen Realität.

—

Original Human Storytelling in the Age of AI

AI-generated content is becoming increasingly sophisticated and often barely distinguishable from human creation. Do audiences still long for the authentic? And what does “authentic” even mean? Can technology truly replicate human imagination? Drawing on their own journeys as creators and with a focus on European animated film, Michael Rose and Mark Wachholz explore the relevance and the limits of human storytelling: from creative vision to audience response to financial realities.

Zwischen Trendradar, Bauchgefühl und Strategie entstehen Entertainmentformate, die Zielgruppen neu denken und echte Lust auf Unterhaltung wecken. Doch wie sieht Entertainment aus, das heute funktioniert und morgen noch wirkt? Wiebke Schodder, Nina Klink und Helge Mark sprechen über Mut zur Veränderung, kreative Perspektivwechsel, Format-Strategien im internationalen Markt und die Frage, ob Erfolg planbar ist oder immer noch ein Überraschungsmoment braucht.

Konsolidierung, Finanzierungslücken, geopolitische Unsicherheiten: Die internationale Finanzierungslandschaft für Kino, TV und Streaming ist in Bewegung. Neue Player, hybride Modelle und verschobene Risikostrukturen prägen die Dynamik – und den Wettbewerb um Stoffe, die überhaupt noch realisiert werden. Justus Riesenkampff analysiert aktuelle Trends, strategische Verschiebungen und wie sich die Spielregeln für internationale TV-, Streaming- und Kinoproduktionen verschieben.

—

Trends in international financing and co-production

Consolidation, funding gaps, geopolitical uncertainty – the international financing landscape for film, TV and streaming is in flux. New players, hybrid financing models and shifting risk structures are reshaping the dynamics of the market and intensify competition among projects still getting made. Justus Riesenkampf analyses current trends, strategic shifts, and how the rules of the game are changing for international productions across cinema, streaming and television.

Wie können unabhängige europäische Produktionsfirmen ihre Marktposition stärken, ohne dabei die unternehmerische Kontrolle aufzugeben? Alexandra Lebret stellt den Together Fund vor, einen Equity Fonds für Indie-Produktionsfirmen, unterstützt durch das EU-Programm MediaInvest. Ziel ist neben dem Kapitalzufluss auch strategisches Wachstum zu ermöglichen, um den Firmen ihre unternehmerische Schlagkraft und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Ein Talk über neue Finanzierungsmodelle, kulturelle Souveränität und die Zukunft unabhängiger Inhalte in Europa. 

—

Equity investment for independent production companies

How can independent European production companies strengthen their market position without giving up entrepreneurial control? In this talk about new financing models, cultural sovereignty and the future of independent content in Europe, Alexandra Lebret presents the Together Fund,  an equity fund for indie production companies, backed by the EU’s MediaInvest programme and private investors. Beyond providing capital, the goal of the fund is to enable strategic growth and safeguard the producers long-term competitiveness and creative independence. 

Cloudbasiertes Streaming und KI-generierte Inhalte stellen etablierte Vergütungsmodelle vor neue Herausforderungen. Sabine Wenath-Merki und Albrecht Bischoffshausen diskutieren über die Zukunft von Verwertungsgesellschaften und notwendige Anpassungen im System. Ein Blick auf Vergütungsansprüche im Wandel technologischer und regulatorischer Realitäten.

YouTube ist längst mehr als Social Media: Für Produktionsfirmen wird die Plattform zum relevanten Ausspielweg, Experimentierfeld und Gradmesser für Reichweite und inhaltliche Resonanz. Was bedeutet das für non-fiktionale Formate in Doku und Entertainment? Eva Wilkens und Kay Siering diskutieren in Bezug auf YouTube über Mediennutzung im Wandel, Monetarisierung, Auffindbarkeit, kurze vs. lange Formate, Communitybildung und Bindung und ob Authentizität und Vielfalt neue Standards setzen.

Ein Panel über bestehende und neue Finanzierungsmodelle für kreative Medienformate – zwischen Besitzständen, Medienmacht, Markenbudgets & Maschinenintelligenz.

Welche Geschichten erzählt der deutsche Kinofilm jenseits der Leinwand, in Zahlen und Mustern? Stephen Follows analysiert zweieinhalb Jahrzehnte Daten zum deutschen Kinofilm entlang der Wertschöpfungskette von der Produktion, über den Verleih bis zur Kinoauswertung. Mit einem präzisen Blick auf Trends, Korrelationen und strukturelle Brüche zeigt er, was die Zahlen über die Stärken, Schwächen und das Potenzial einer Branche verraten, die sich mitten im Wandel befindet.

Was macht einen Stoff heute relevant – und wie bleibt er es morgen? Ceylan Yildirim und Benjamin Gutsche sprechen über ihre persönlichen Haltungen, gesellschaftliche Resonanzräume und kreative Strategien im Stoffentwicklungsprozess – und natürlich über ihre eigenen Projekte. Wo beginnt eine Idee, wie wird sie geschärft, wann wird sie gesellschaftspolitisch? Ein offenes Gespräch über Relevanz, Halbwertszeiten und die Kunst, zwischen Haltung, Zeitgeist und Provokation emotionale Spannung zu erzeugen.

Die Filmreform ist gestartet, aber noch längst nicht am Ziel. Mit der Investitionsverpflichtung, dem steuerlichen Anreiz und der Talentförderung stehen zentrale Bausteine noch aus. Welche Hebel wird die neue Bundesregierung ansetzen, um Finanzierung, Wettbewerbsfähigkeit und kulturelle Vielfalt des deutschen Films zu sichern? Welche Auswirkungen des novellierten FFG sind bereits jetzt zu beobachten? Und wie blickt die Produktion auf die nächsten Schritte? Zwischen Vision und Realität loten Peter Dinges, Dr. Jan Ole Püschel und Janine Jackowski aus, ob der Reformkompass neu justiert werden muss und was es jetzt braucht, damit die Segel der #Filmreform auch voll gesetzt werden können.

Wie entstehen heute Geschichten jenseits klassischer Entwicklungswege? Laura Gragg und Samuel Jefferson sprechen über neue Formen der Zusammenarbeit, kollaborative Prozesse vor und nach dem Writers’ Room und über den kreativen Möglichkeitsraum vor dem ersten geschriebenen Satz. Welche Rolle spielen neue Entwicklungsmodelle, Perspektivenvielfalt und der bewusste Bruch mit Regeln und Routinen? Ein Gespräch über Co-Creation als Haltung, Prozess und mögliche Antwort auf die Komplexität zeitgenössischen Storytellings.

—

Co-Creation and the future of storytelling

How are stories developed today, beyond standard film industry models? Laura Gragg and Samuel Jefferson discuss new forms of collaboration, co-creative processes before and beyond the writers’ room, and the creative potential that exists before the first word is even written. What role do emerging development models, diverse perspectives and the conscious break from convention play? A conversation about co-creation as mindset, method and a possible response to the complexity of contemporary storytelling.

Ein Tag voller Perspektiven, Prognosen und Positionierungen: Zum Abschluss der Creators Conference 2025 blicken Laura Machutta und Christoph Gröner zurück auf die wichtigsten Impulse und nach vorn auf das, was auf die Branche zukommt. Diese abschließende Reflexion verdichtet Beobachtungen, Erkenntnisse und Kontroversen zu einem klareren Bild: Wo steht die Branche, wo muss sie hin und was braucht es, um dort anzukommen?