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FFG-Novellierung: Anhörung im Kulturausschuss

Die Presse­mit­teilung des Infor­ma­ti­ons­dienstes Heute im Bundestag (HiB) im Wortlaut:

Experten: System von Pflicht- und freiwilliger Abgabe ist sinnvoll

Berlin: (hib/SKE) Gerech­tigkeit ist in der Filmwirt­schaft schwer herzu­stellen. Zu diesem Ergebnis kamen die meisten der elf Experten während des ersten Teils der öffent­lichen Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien zur Novel­lierung des Filmför­de­rungs­ge­setzes. Während Kino- und Video­wirt­schaft per Gesetz zu einer Filmabgabe gezwungen werden, werden die Beiträge der öffentlich-recht­lichen und privaten Fernseh­sender durch eine Verein­barung mit der Filmför­de­rungs­an­stalt (FFA) geregelt. Grund ist die födera­lis­tische Struktur der Rundfunk­ordnung. „Ich habe gelernt, dass es nicht möglich ist, eine gesetz­liche Regelung für Fernseh­an­stalten herbei­zu­führen und halte die derzeitige Regelung für besser als einen ständigen Streit“, so Eberhard Junkersdorf, Präsident der FFA. Joachim Birr, Geschäfts­führer des Bundes­ver­bands Audio­vi­suelle Medien e.V., hielt es für unmöglich, dass sich alle Betrof­fenen bis zur Verab­schiedung des Gesetzes über ein gerechtes Abgaben­system einigen können. „Aber wir sind froh, dass die öffentlich-recht­lichen und privaten TV-Sender weiter Media­ab­gaben leisten werden“, sagte Birr. Für Stefan Gärtner von der German Free TV Holding war es vor allem wichtig, „ob wir durch die Regelung zu einem materiell gerechten Ausgleich kommen“. Die Media­leistung, etwa im Fernsehen ausge­strahlte Filmwerbung, halte er aber für sinnvoll, „weil Erhebungen ergeben haben, dass deutsche Filme mehr beworben werden müssen“. Detlef Roßmann, Vorsit­zender der Arbeits­ge­mein­schaft Kino/Gilde deutscher Filmkunst­theater, bemän­gelte aller­dings, dass Filmwerbung im Privat­fern­sehen in erster Linie populären Filmen zugute komme. „Das ist ein Instrument, das haupt­sächlich das Marketing von Mainstream-Filmen unter­stützt. Künst­le­risch wertvolle Filme profi­tieren davon nicht“, so Roßmann.

Mit dem Entwurf zum Fünften Gesetz zur Änderung des Filmför­de­rungs­ge­setzes (16/10294, Link auf PDF-Dokument) will die Bundes­re­gierung die Leistungs­fä­higkeit und die Struk­turen der deutschen Filmwirt­schaft weiter verbessern. Geplant sind unter anderem eine Neuge­wichtung der Förder­mittel zugunsten der Projektfilm-, der Drehbuch- und der Absatz­för­derung. Außerdem soll eine Beitrags­pflicht für Programm­ver­markter, die etwa über Kabel­platt­formen Rundfunk­pro­gramme Dritter bündeln und gegen Entgelt anbieten, an die Filmför­der­an­stalt (FFA) einge­führt werden. Darüber hinaus sollen Video-on-Demand-Anbieter, von deren Inter­net­seiten sich Privat­nutzer kosten­pflichtig Filme und Serien herun­ter­laden, finan­zielle Förderung erhalten können.

Die Presse­mit­teilung auf den Seiten des Deutschen Bundes­tages: „Experten: System von Pflicht- und freiwil­liger Abgabe ist sinnvoll“ (frei zugänglich)

Ebenfalls auf den Seiten des Deutschen Bundes­tages: Die Stellung­nahmen folgender Experten und Verbände
Uli Aselmann, Allianz Deutscher Produ­zenten,
Joachim A. Birr, Bundes­verband Audio­vi­suelle Medien
Prof. Dr. Oliver Castendyk, Erich Pommer Institut
Dr. Stefan Gärtner, German Free TV Holding GmbH
Dr. Thomas Negele, Haupt­verband Deutscher Filmtheater Kino e.V.
Kirsten Niehuus, Medien­board Berlin-Brandenburg GmbH
Peter Rommel, c/o Rommel Film
Dr. Detlef Roßmann, AG Kino – Gilde deutscher Filmkunst­theater e.V.
Matthias von Fintel, ver.di Bundes­vor­stand
Tomy Wigand, Bundes­verband Regie
AG Kurzfilm e.V. – Bundes­verband Deutscher Kurzfilm
AG Verleih – Arbeits­ge­mein­schaft der unabhän­gigen Filmver­leiher e.V.
Arbeits­ge­mein­schaft Dokumen­tarfilm / AG DOK
ARD und ZDF
Bundes­verband kommunale Filmarbeit
Die Filmschaf­fenden, Bundes­ver­ei­nigung der Filmschaf­fenden-Verbände e.V.
FilmFern­seh­Fonds Bayern GmbH
Filmstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH
IVD – Inter­es­sen­verband des Video- und Medien­fach­handels in Deutschland e.V.
Verband der Filmver­leiher e.V.
Verband Deutscher Drehbuch­au­toren e.V.
Verband Deutscher Filmpro­du­zenten e.V. und Eberhard Junkersdorf, Filmför­de­rungs­an­stalt
„Ausschuss für Kultur und Medien – Stellung­nahmen“ (frei zugänglich)