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Fritz Pleitgen: Gute und ermutigende Erfahrungen mit EU

Fritz Pleitgen, langjäh­riger WDR-Intendant und bis Ende Dezember Präsident der Europäi­schen Rundfunk­union (EBU), äußert sicch im großen Interview mit epd Medien unter anderem zu europäi­schen Sport­rech­te­ein­käufen, zur Medien­po­litik der EU-Kommission und zur Qualität des deutschen Fernsehens.

Zur Novel­lierung der Rundfunk­mit­teilung der EU-Kommission mit Vorschriften für die Finan­zierung des öffentlich-recht­lichen Rundfunks sagt Pleitgen: „Ich habe bisher im Umgang mit der Kommission und dem europäi­schen Parlament gute und ermuti­gende Erfah­rungen gemacht.“ Dabei sei es klar, dass es für den öffentlich-recht­lichen Rundfunk nicht einfach ist, den nötigen Spielraum bei Finan­zierung, Programm­ge­staltung und technische Möglich­keiten zu behalten. Er stimmt der EU-Medien­kom­mis­sarin Viviane Reding zu, die sagte, die Prüfung durch Rundfunkräte sei ein „deutscher Sonderweg“, der nur unter ganz bestimmten Bedin­gungen möglich sei: „Das deutsche Gremi­en­system ist im europäi­schen Vergleich nicht das schlech­teste. Im Amster­damer Protokoll steht, dass der öffentlich-recht­liche Rundfunk in erster Linie Sache der Mitglied­staaten ist, und seine Finan­zierung auch.“ Er dürfe nur nicht den inter­na­tio­nalen Handel und Wettbewerb stören. In diesem Spannungsfeld eine EU-Norm zu erarbeiten, die die beson­deren Befind­lich­keiten der Mitglied­staaten berück­sichtigt, sei keine leichte Sache, aber: „Die Mittei­lungen der Kommission waren aber immer für uns akzep­tabel.“

Zur Programm­po­litik sagt Pleitgen, auch wenn populäre, unter­hal­tende Programmen recht erfolg­reich sind, was die Zuschau­er­ak­zeptanz angeht, vertrete er „auch aus unter­neh­mens­po­li­ti­schen Gründen die Meinung, dass sich der öffentlich-recht­liche Rundfunk nur halten wird, wenn er seine wahren Stärken ausspielt; also in den Bereichen der Infor­mation wie Nachrichten, Magazine und Dokumen­ta­tionen sowie des Fernseh­films.“ Bei gutge­machten Sendungen kämen auch entspre­chend große Zuschau­er­schaften zusammen: „Man könnte heute wieder mehr riskieren“ (frei zugänglich)