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Gebührenreform: Staatskanzleichefs einigen sich auf RÄStV-Entwurfstext

Die Chefs der Staats­kanz­leien hätten sich am Donnerstag bei ihrem Treffen in Speyer auf einen Entwurfstext für den Rundfunk­än­de­rungs­staats­vertrag ohne eine exakte Festlegung der Höhe geeinigt, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Vereinbart werde in dem Geset­zes­entwurf aber, dass die Umstellung von dem aktuellen GEZ-Modell auf die Haushalts­abgabe für sich genommen nicht teurer kommt als 17,98 Euro. Dass es dabei auch nach der nächsten Gebüh­ren­runde bleibt, sei damit nicht gesagt, obwohl die Länder sich in der Absicht einig sind. Über den Finanz­bedarf der Anstalten und damit die Höhe der Rundfunk­abgabe entscheide die unabhängige Gebüh­ren­kom­mission KEF. Bei dem Treffen habe jedoch allseits signa­li­siert werden sollen, dass die Länder zu Anpas­sungen bereit sind, um für Beitrags­sta­bi­lität zu sorgen. Johannes Beermann, Chef der Dresdener Staats­kanzlei, habe nach dem Treffen mitteilen lassen, dass es 2013 keine Gebüh­ren­er­höhung geben werde: Preis und Summe (SZ vom 17.09.2010, Medien­seite)

Unter­dessen meldet die Frank­furter Allge­meine „Protest gegen neue Rundfunk­gebühr“. Michael Hanfeld schreibt: „Die Wirtschaft ist aufge­wacht. Endlich, möchte man sagen,“ spreche sich herum, dass die neue Rundfunk­gebühr „ein gigan­ti­sches Geldbe­schaf­fungs­pro­gramm und, angesichts der Auskunft­pflichten, die auf jeden Bürger zukommen, ein Daten­schutz-Gau“ werde. Die Wirtschaft müsste nach verbands­schät­zungen statt 450 Millionen künftig 800 Millionen Euro Gebühren pro Jahr bezahlen. Für den Fall, dass der Protest ungehört bleibt, habe der Autover­leiher Erich Sixt angedeutet, dass den Betrof­fenen  eine Verfas­sungs­klage bleibe: Wirtschafts­weise (FAZ, 17.09.2010, Nr. 216 / Seite 35 – Medien)

Im FAZ-Wirtschaftsteil heißt es dazu, 14 Spitzen­ver­bände und Organi­sa­tionen, darunter der Deutsche Industrie- und Handels­kam­mertag (DIHK) und der Zentral­verband des Deutschen Handwerks (ZDH), warnten in einer gemein­samen Erklärung, die Betriebe müssten von 2013 fast mit einer Verdop­pelung ihrer Kosten rechnen, und forderten, ihren Finan­zie­rungs­beitrag auf derzei­tigem Niveau zu deckeln. „Selbst das ist eigentlich nicht sachge­recht, weil jeder Privat­haushalt ohnehin schon einen Rundfunk­beitrag bezahlen muss“, heiße es in der am Donnerstag vorge­legten Erklärung: Unter­nehmen wehren sich gegen  Rundfunk­gebühr (frei zugänglich)

Zur Presse­mit­teilung auf den Seiten des Zentral­ver­bands des Deutschen Handwerks: Plädoyer der Wirtschaft zur Reform der Rundfunk­ge­bühren: Einfach und gerecht statt unaus­ge­wogen – und keines­falls teurer! (frei zugänglich)

Im August hatte die Frank­furter Allge­meine berichtet, der Unter­nehmer Erich Sixt erwäge eine Verfas­sungs­klage: Sixt erwägt Klage gegen neue Rundfunk­gebühr (frei zugänglich)