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GVU-Jahresbericht 2007

Die Presse­mit­teilung der GVU im Wortlaut:
GVU-Jahres­be­richt 2007: Fokus auf vernetzte Struk­turen und technische Lösungen


Hamburg, 21. April 2008: Die Gesell­schaft zur Verfolgung von Urheber­rechts­ver­let­zungen e.V. (GVU) ist im vergan­genen Jahr erfolg­reich gegen den Diebstahl geistigen Eigentums vorge­gangen. Bei Konzen­tration auf arbeits­in­tensive Verfahren gegen vernetzte Täter­gruppen, die an der Spitze der illegalen Verbrei­tungs­py­ramide eine illegale Massen­ver­breitung von Raubkopien ermög­lichen, konnte die Organi­sation mehr als 1.900 quali­fi­zierte Verfahren einleiten. Die Anzahl der erfolg­reich abgeschlos­senen Verfahren war mit 2.253 so hoch wie nie zuvor – darunter 380 Zivil­ver­fahren. Zusätzlich forcierte die Organi­sation die Entwicklung von techni­schen Maßnahmen gegen die Massen­ver­breitung.


Mit Fokus auf die Quellen des illegalen Vertriebs­netzes ermit­telte die GVU zielge­richtet gegen die Verur­sacher der größten Schäden und die Verbin­dungen der Täter­gruppen unter­ein­ander. Im Internet zählen dazu zunächst die Release-Gruppen, deren Mitglieder die jeweils erste Raubkopie eines Films oder eines Games auf nicht-öffent­liche Server einspeisen. Ebenfalls auf dieser Ebene agieren so genannte Facili­tators, die eine weltweite Massen­ver­breitung der Raubkopien ermög­lichen, indem sie das Material der Release-Gruppen einer breiteren Öffent­lichkeit zugänglich machen. Dort konzen­trierte sich die GVU auf Betreiber von Pay-Servern, Portal­sei­ten­be­treiber sowie auf die Facili­tators der in 2007 vorwiegend für den illegalen Tausch von Filmen genutzten BitTorrent-Techno­logie: Tracker­be­treiber und First Seeder. Letztere machen zuerst einen Film in so genannten Tausch­börsen verfügbar. Im Bereich der physi­schen Piraterie durch gepresste oder gebrannte Bildda­ten­träger ging die GVU schwer­punkt­mäßig gegen organi­sierte Krimi­na­lität auf tsche­chi­schen Grenz­märkten sowie auf inner­deut­schen Flohmärkten vor.


Bei umfang­reichen Vorer­mitt­lungen steigerte die Organi­sation den Anteil an einge­lei­teten Verfahren gegen Facili­tators von 24 auf 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Da der illegale Markt einen Trend zur rein digitalen Raubkopie zeigt, ging Zahl der von Behörden beschlag­nahmten Gegen­stände im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 428.339 Asservate zurück, darunter sieben Prozent­punkte weniger Daten­träger mit Filmraub­kopien. Der Anteil der erfolg­reich abgeschlos­senen Straf­ver­fahren (1.873) konnte gegenüber dem Vorjahr (1.475) um 23 Prozent gesteigert werden. Darunter ergingen in 28 Prozent der Fälle Verur­tei­lungen. Dies sind 66 Prozent mehr Verur­tei­lungen als in 2005 und 32 Prozent mehr als in 2006.


Dazu Christian Sommer, Vorstands­vor­sit­zender der GVU: „Die starke Fokus­sierung auf die Quellen des illegalen Vertriebs­netzes und unsere zweige­teilte Strategie hat sich bewährt: Mit recht­lichen Verfahren gegen die Spitze der Verbrei­tungs­py­ramide und mit der Entwicklung von techni­schen Maßnahmen und Lösungen gegen die Massen­ver­breitung. Diese Strategie wird die GVU auch in 2008 konse­quent weiter verfolgen. Die Entwick­lungen insbe­sondere im letzten Jahr haben gezeigt, dass sich die GVU für verbes­serte Voraus­set­zungen eines effek­tiven Urheber­rechts­schutzes zusammen mit anderen Branchen­ver­bänden und Rechte­inhabern verstärkt in die politi­schen Diskus­sionen einbringen muss und wird. Nicht zuletzt auch für die Schaffung von Rahmen­be­din­gungen, die die effektive Bekämpfung von Urheber­rechts­ver­let­zungen auf der Ebene der Massen­ver­breitung durch technische Maßnahmen erlauben. Hier müssen auch die Inter­net­pro­vider ihrer Verant­wortung gerecht werden.“

Zu dieser Presse­mit­teilung auf den Seiten der GVU

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