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Keine Super-Mediathek: Aber eine soziale Plattform als Alternative zu Youtube / Traum vom deutschen Netflix

Statt dreizehn Media­theken zu betreiben, sollten die öffentlich-recht­lichen Sender eine soziale Plattform bauen, in die auch Nutzer Inhalte laden können, schlägt Professor Leonhard Dobusch, der seit zwei für den "Bereich Internet" im ZDF-Fernsehrat sitzt, der die Inter­essen der Allge­meinheit gegenüber dem ZDF vertritt, vor.
Vom aktuellen ARD-Vorsit­zenden und BR-Inten­danten Ulrich Wilhelm war bereits der Vorschlag einer Super­me­diathek der öffentlich-recht­lichen Rundfunk­an­stalten gekommen, aber dieser Vorschlag „greift zu kurz“, so Dobusch. „Eine "Super­me­diathek" wäre immer noch eine Mediathek. Eine Mediathek funktio­niert aber nicht nach der Platt­form­logik, mit der sich im Internet Öffent­lichkeit herstellen lässt. Viel zukunfts­träch­tiger wäre eine offene Plattform, die perso­na­li­sierbar und "social" ist. Eine Art öffentlich-recht­liche Alter­native zu Youtube.“
Er geht davon aus, dass man sowohl für eine Leitung, eine "Internet-Intendanz" und die Plattform, sowie entspre­chende Algorithmen fünf bis sieben Prozent der Rundfunk­ab­gaben inves­tieren müsste, somit etwa 500 Millionen Euro. Aber bereits heute betrage das Jahres­budget der Pflege der verschie­denen Media­theken insgesamt rund 200 Millionen Euro.

Kritisch sieht er ein gemein­sames Vorgehen mit den Privaten, da hier die „öffentlich-recht­liche und die kommer­zielle Logik aufein­ander“ prallen würden. Und Dobusch weiter: „Private brauchen möglichst viele Klicks, um Werbe­ein­nahmen zu erzielen. Aus öffentlich-recht­licher Sicht macht es aber keinen Sinn, Videos zu priori­sieren, nur weil sie gut klicken.“ Das ganze Interview von Philipp Bovermann in der Süddeut­schen Zeitung (9.7.2018, Medienteil): Offen für alle
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Traum vom deutschen Netflix: Die Pläne von Pro Sieben Sat 1 sind schon der dritte Anlauf.. und bewusst offen gehalten, schreibt Caspar Busse in der Süddeut­schen Zeitung (Samstags­ausgabe vom 7. Juli, Medienteil). Max Conze, neuer Vorstands­vor­sit­zender von Pro Sieben Sat 1 hatte vor Kurzem ein ambitio­niertes Projekt angekündigt: Zusammen mit dem ameri­ka­ni­schen Medien­un­ter­nehmen Discovery plane er ein neues, sender- und firmen­über­grei­fendes Strea­ming­portal zu schaffen. Bei diesem dritten Anlauf seien die Aussichten besser. Busse schreibt: „In beiden vorher­ge­henden Fällen sei lediglich die "konkrete Ausge­staltung" untersagt worden, die Projekte seien nicht in Bausch und Bogen abgelehnt worden, ist nun aus dem Kartellamt zu hören. Proble­ma­tisch sei bei "Germany’s Gold" unter anderem gewesen, dass die Plattform laut Konzept nicht offen für weitere Anbieter war. Bei "Amazonas" seien negative Rückwirkung auf den Fernseh­wer­be­markt befürchtet worden.“ Nimm dies, Netflix
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