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Konferenz der Seniorchefs: BR ab 2018 mit ARD-Vorsitz und weitere Personalien / Transparenzthematik / Strukturauftrag

Am gestrigen Mittwoch, 20.9., fand die ARD Haupt­ver­sammlung in Köln statt, bei der u.a. beschlossen wurde, dass der ARD-Vorsitz ab 2018 an den Bayeri­schen Rundfunk übergehe. Neuer Vorsit­zender des Sender­ver­bunds wird damit Ulrich Wilhelm, seit 2011 Intendant des Bayeri­schen Rundfunks und zuvor von 2005 bis 2010 Sprecher der Bundes­re­gierung.

Weiterhin wurde beschlossen Programm­di­rektor Das Erste Volker Herres ab Herbst 2018 für drei weitere Jahre zu berufen. Er begleitet diese Position seit 2008. Und ebenfalls um drei Jahre wurde der Vertrag von Florian Hager, Programm­ge­schäfts­führer des neuen Online-Jugend­an­gebots von ARD und ZDF, „Funk“ verlängert.

Trans­parenz
Deutsch­landfunk schreibt im Artikel, dass die Trans­parenz weiter ausgebaut werden solle. so hieß es beim Kölner ARD-Treffen. Aller­dings warnte Programm­di­rektor Volker Herres, der für drei weitere Jahre im Amt bestätigt wurde, vor zu großer Trans­parenz. So drohe dem öffentlich-recht­lichen Rundfunk mit Blick auf die Gehälter für Schau­spieler bei einer Offen­legung "eine Situation, wo es immer teurer wird". Er wolle den Schau­spieler sehen, so Herres im Gespräch mit @mediasres, "der sagt: ‚Ich bin nicht so toll wie der andere, ich mache den Tatort-Kommissar für die Hälfte’". "Verwundert und befremdet"
5,34 Min. dauert der Audio­beitrag dazu auf Deutschlandfunk.de.
Der Tages­spiegel zu: Trans­parenz – Wettbe­werbs­fä­higkeit
Die ARD wünsche mehr Trans­parenz hinsichtlich der Ausgaben des Sender­ver­bunds, schreibt auch Joachim Huber in Der Tages­spiegel. Aber die Exper­ten­ho­norare beträfe das nicht. Argument dafür sei, dass eine Veröf­fent­li­chung “..die Wettbe­werbs­fä­higkeit der ARD gegenüber der Sender­kon­kurrenz leiden würde“. Ein Gutachten des Rechts­pro­fessors Paul Kirchhoff unter­mauere dieses Argument. Auch Das Erste-Programm­di­rektor Volker Herres bekräftige, “..dass das Erste immer die Balance zwischen dem gewollten Prinzip der Trans­parenz und dem Anspruch, mit dem Geld der Beitrags­zahler vernünftig umzugehen, finden müsse.“  Geld und Geheim­nisse

In einem weiteren Kommentar schreibt Joachim Huber, dass das Argument mit der Sender­kon­kurrenz nicht verfange. Bei der BBC seien auch Fußball­ex­per­ten­ge­hälter veröf­fent­licht worden, und daraus seien der BBC keine Nachteile erwachsen. Nur halb trans­parent (ebenfalls im Tages­spiegel)

Das Gutachten von Paul Kirchhof, findet sich zum Download direkt hier: Trans­parenz des
öffentlich-recht­lichen Rundfunks
(PDF, 111 Seiten)

(Alle frei zugänglich)

Struk­tur­auftrag
Die FAZ schreibt in Ihrer Ausgabe Nr. 220 vom 21. September 2017, S. 13, dass die Inten­danten vor allem auch die Einlassung" verhandelt hätten, die sie den Minis­ter­prä­si­denten der Bundes­länder mit auf den Weg geben wollen. "Diese werden in der kommenden Woche Zwischen­bilanz zu der Frage ziehen, wie es um Struktur und Auftrag der öffentlich-recht­lichen Sender steht. Vielleicht fallen dabei auch schon wegwei­sende Beschlüsse." Es seien aber, so die Tages­zeitung weiter, "..dem Vernehmen nach keine grund­stür­zenden Verän­de­rungen im Sender­verbund" vorge­sehen, sondern es ginge eher um "Einspar­mög­lich­keiten hier und da."

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