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„Kontrakt 18“-Debatte: „Wer hat den Größeren?“

Nachdem der Regisseur Dominik Graf in der Süddeut­schen Zeitung die Drehbuch­au­torinnen und -autoren-Initiative „Kontrakt 18“ eine „Kampagne gegen die Regie“ genannt hatte, der Regisseur Marvin Kren DWDL.de danach diktiert hatte, er finde „die konkreten Forde­rungen, die jetzt auf dem Tisch liegen, weit überzogen und nicht gerecht­fertigt“, worauf er ebenfalls bei DWDL.de von Autorinnen und Autoren kriti­siert wurde, bringt jetzt wieder die Süddeutsche Zeitung drei Erwide­rungen aus der Branche auf den Gastbeitrag von Dominik Graf.

Die Drehbuch­au­torin Dorothee Schön findet es „wenig zielführend, wenn du (Graf) Kontrakt 18 als „verbale Planier­raupe“ bezeichnest, die „die Schuld für jahrzehn­te­lange Demütigung und Margi­na­li­sierung der Autoren in Richtung der Regis­seure schieben würde.“ Es sei „kein Zufall, dass wir Autoren uns gerade jetzt zu Wort melden. Wir wollen kreative und mitver­ant­wort­liche Partner sein und nicht kujonierte Dienst­leister. Und mit dieser Forderung sitzen wir tatsächlich im gleichen Boot mit den Regis­seuren.“

„Da streiten sich wieder Künstler, die ihre Kunst noch nicht verstanden haben“, schreibt der Szenen­bildner Toni Lüdi: „Der Egoismus blüht. Wer hat den Größeren?“ Es sei „natürlich schon ein Gag“ gewesen, „wie die Filmre­gis­seure zur Zeit des Autoren­kinos sich als ‚Götter in schwarzem Leder‘, als alleinige Schöpfer des Filmwerkes etablieren konnten.“ Bisher hätten die Egoismen der Regie zu „skandalös unfairen Bedin­gungen“ geführt, für die sich alle, „die dieses System unter­stützten“, schämen sollten. Film sei nicht nur Text, nicht nur Insze­nierung: „Alle betei­ligten Künstler tragen in ihrem Gewerk das ihrige bei zum gemein­samen Erfolg.“

Und der Produzent Wolfgang Tumler konsta­tiert, dass sich die TV-Redak­tionen „als Schalt­stellen zwischen Drehbuch, Regie und Produktion“ maßgeblich zum Prä von Regie gegenüber dem Drehbuch gesorgt hätten, weil dort „ihre Optionen zum Eingreifen von der Vorbe­reitung über die Besetzung bis zum fertigen Film ungleich größer und fassbarer sind als beim Drehbuch.“ Dominik Graf habe „völlig recht, dass besonders das Drehbuch nur zwischen Autor und Regisseur entstehen soll“ – Alles auf Anfang (frei zugänglich)