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Luxemburger Film Fund: „Vielmehr steigt offenbar der Druck zur politischen Kontrolle und zur Rechenschaftspflicht des heimischen Filmsektors.“

Die Filmbranche in Luxemburg erhält aktuell 34 Millionen Euro für den Film Fund. Diesen wollte die Filmbranche vom Staat auf 50 Millionen erhöht wissen. (Siehe ältere Artikel­ver­weise weiter unten.) Doch diese Forderung sei nun in einer Grund­satz­de­batte über Sinn und Zweck der Filmför­derung überge­gangen. Ein kriti­scher Kommentar von Laurent Schmit im REPORTER:

„Wir sind nicht dafür da, Produk­ti­ons­ge­sell­schaften am Leben zu erhalten“, habe der Direktor des „Film Fund“ Guy Daleiden am Montag (1.10.) auf einer Presse­kon­ferenz klarge­stellt.

Eine Diskussion gäbe es auch darüber, wen der Film Fund finan­ziere: „Nicht nur klassische Spiel­filme werden finan­ziert, sondern auch Fernseh­serien, „Virtuelle Realität“, „Trans­media“, Musik­videos und Clips, die in Theater- oder Tanzpro­duk­tionen zum Einsatz kommen.“ Schmit kommen­tiert, dass eine ernst­hafte Debatte über Priori­täten ausbleibe. Der Fonds arbeite „trans­versal“, habe Guy Daleiden verkündet.

Die Subven­tio­nierung der Luxem­burger Filmin­dustrie sei „ein legitimes politi­sches und kultu­relles Anliegen“. Gleich­zeitig aber habe „die Öffent­lichkeit …ein Recht darauf, zu erfahren, wie sinnvoll und wirksam die öffent­lichen Gelder einge­setzt werden.“

Was braucht es für einen erfolg­reichen Luxem­burger Filmsektor? Das sei die aktuell disku­tierte Debatte, so Schmit, der gesamte Artikel findet sich hier: Unter dem Schein­werfer (vom 2.10.2018)

Reporter: Jahrzehn­telang konnte der „Film Fund“ mit großzü­giger Unter­stützung der Politik über viele Millionen Steuer­gelder verfügen. Das Ergebnis sei, so heißt es im Artikel, ein künstlich aufge­blähter Sektor, dem es finan­ziell besser geht als es seine Protago­nisten behaupten. Ein Blick hinter die Kulissen einer ganz beson­deren Staats­in­dustrie. Von Christoph Bumb und Laurent Schmit:

„Intrans­parenz bei der Verga­be­praxis, komplexe Firmen­kon­strukte, mangelnde finan­zielle Rechen­schaft: Laut Recherchen von REPORTER existieren in der Tat eine Reihe von Unstim­mig­keiten bei der Vergabe der millio­nen­schweren Förder­gelder.“

Für die Produk­ti­ons­firmen bedeute aber die Unklarheit über eine Erhöhung, dass diese „bis Mitte 2019 einen Leerlauf“ hätten und weiter an der Forderung nach einer Erhöhung einstehen würden, da das Budget des laufenden Jahres bereits jetzt „fast vollständig aufge­braucht“ sei. Das Finanz­ge­baren des „Film Fund“ (vom 29.9.2018)

REPORTER: Kurz vor den Wahlen will Premier Xavier Bettel (DP) mit einem Audit die Finanzen des mächtigen „Fonds National de Soutien à la Production Audio­vi­suelle“ (Film Fund) zu durch­leuchten. Der von der Branche erhofften Budget­er­höhung von jährlich 34 Millionen auf knapp 50 Millionen Euro erteilt er so eine klare Absage.

Zum Audit heißt es in dem Artikel: „Premier- und Medien­mi­nister Xavier Bettel (DP) gab so im Juli ein Audit in Auftrag, um die finan­zielle Situation beim „Fonds National de Soutien à la Production Audio­vi­suelle“ („Film Fund“) zu unter­suchen. In der Angebots­an­frage des Minis­te­riums heißt es, dass man eine gründ­liche Analyse sowohl des aktuellen Verga­be­systems der finan­zi­ellen Hilfen als auch der Organi­sation des „Film Fund“ vornehmen wolle. Gegen­stand des Audits ist aller­dings auch der wirtschaft­liche Ertrag der Subven­tionen, also die grund­sätz­liche Frage: Was bringt dem Staat die finan­zielle Förderung der einhei­mi­schen Filmpro­duktion?“

Proble­ma­tisch seien auch die Kontroll­me­cha­nismen der Vergabe durch den „Dreh- und Angel­punkt“, das „comité de sélection“, dem nur drei unabhängige Mitglieder, darunter die ehemalige Leiterin der baden-württem­ber­gi­schen Filmför­derung Gabriele Röhte­meyer, angehören.

Für die Produk­ti­ons­firmen, die großen, halte sich das Risiko „angesichts langjäh­riger garan­tierter Staats­fi­nan­zierung in Grenzen“. Gute Projekte würden immer unter­stützt, aber in diesem Jahr 2018 gäbe es erstmals zu viele „gute Projekte“, daher und angesichts gestie­gener Kosten wurde die Erhöhung aus der Branche gefordert.

Hinter der Debatte stecken auch politische Querelen, so die Autoren. Den ganzen Artikel lesen Sie hier:  Das vergiftete Wahlge­schenk für die Filmbranche (vom 21.9.2018)

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