Skip to main content
News

MDR: Karola Willes erster Auftritt als Intendantin

„Weg mit den Skandalen und der seichten Unter­haltung, hin zur Jugend“: Die neue MDR-Inten­dantin Karola Wille habe sich ein anspruchs­volles 100-Tage-Programm gesetzt, berichtet Spiegel online. Wille habe bei ihrer ersten Presse­kon­ferenz drei Heraus­for­de­rungen für das dritte Jahrzehnt des MDR genannt: Das krisen­ge­schüt­telte Haus müsse zur Ruhe kommen. Außerdem müssten die Struk­turen überprüft und die junge Generation stärker ins Blickfeld gerückt werden. Das gesamte Angebot müsse weiter­ent­wi­ckelt werden, dazu gehörten auch „neue Verpa­ckungen, neue Gesichter und eine neue Ansprech­haltung“: Wille will aufklären (frei zugänglich)

Karola Wille sehe vor allem drei große Heraus­for­de­rungen, berichtet Meedia.de: „die Glaub­wür­digkeit wieder herzu­stellen, die Struk­turen und Ressourcen auf ‚Herz und Nieren‘ zu überprüfen und das Programm zukunfts­fähig zu machen“. Bei ihrem ersten Auftritt habe Wille einen „eloquenten und durch­set­zungs­starken Eindruck“ gemacht: „Wir sind nicht nur ein Schun­kelhaus“ (frei zugänglich)

Wille steh vor dem Spagat, nicht nur das Vertrauen von Mitar­beitern und Zuschauern zurück­zu­ge­winnen, sondern zugleich die Kosten massiv herun­ter­zu­fahren, schreibt Matthias Thüsing in der Thüringer Allge­meinen. Experten hätten ausge­rechnet, bis 2018 würden nicht nur alle Rücklagen aufge­braucht sein, sondern zusätzlich noch einmal 48 Millionen Euro in der Sender­kasse fehlen. „Wir werden Struk­turen überprüfen müssen und die Produk­ti­ons­weisen optimieren. In Struk­turen liegt immer Geld“, zitiert Thüsing die neue MDR-Inten­dantin. „Vor allem aber müssen wir eine neue Unter­neh­mens­kultur disku­tieren“, habe die 52-jährige Juristin gesagt. Warum etwa habe der Sender aus dem Korrup­ti­onsfall Mohren nichts gelernt? Immerhin hatte der MDR damals als Reaktion auf die Neben­ge­schäfte seines TV-Sport­chefs als erste ARD-Anstalt einen Anti-Korrup­ti­ons­be­auf­tragten instal­liert. „Doch der Grad der Akzeptanz solcher Instru­mente hängt von der Unter­neh­mens­kultur ab.“ Dieser Satz von Karola Wille, „mit einem Lächeln vorge­tragen“, könne als „knall­harte Abrechnung mit Vorgänger Udo Reiter verstanden werden“, unter­stelle er doch, dass es bis vor wenigen Wochen noch zur Kultur des Unter­nehmens gehört hat, dass einige in der Führungs­ebene die Hand aufhge­haten und der Rest weg gesehen habe: MDR-Inten­dantin Karola Wille fordert neue Unter­neh­mens­kultur (frei zugänglich)

Was Karola Wille „erkennbar zu schaffen macht“, beschreibt Joachim Huber im Tages­spiegel: „Der MDR verfügte über weitge­hende Kontroll­me­cha­nismen, gar über einen Anti-Korrup­ti­ons­be­auf­tragten, trotzdem waren Betrug und Bestech­lichkeit in zahlreichen Bereichen bei zugleich mafiösen Struk­turen möglich. Eine neue Verant­wor­tungs- und Führungs­kultur soll da Abhilfe schaffen, ganz besonders in der Spitzenetage. Denn die MDR-Skandale funktio­nierten von oben nach unten.“ Revolu­ti­önchen (frei zugänglich)

Die Berliner Zeitung bringt ein Interview mit Karola Wille, in dem sie von einem Buch erzähle, das sie zur Vorbe­reitung auf ihre neue Position beein­dru­ckend fand. Es heiße „Die Zeit der Helden ist vorbei“ und verstehe sich als „Anleitung für ein posthe­roi­sches Management“ Abschied vom Alten (frei zugänglich)

Im Interview mit der Welt erklärt Wille unter anderem ihre „Vision 2017“: „Im Jahr 2017 soll der MDR ein starkes multi­me­diales Medienhaus sein. Er wird von Jüngeren und Älteren für seine Angebote im Radio, Fernsehen und im Internet geschätzt. Für seine journa­lis­tische Unabhän­gigkeit. Für die Qualität seiner Programme. Und weil die Leute darauf vertrauen können, dass das Gebüh­rengeld ordentlich verwendet wird. Und 2017 ist der MDR innerhalb der ARD ein Stück stärker geworden, was bedeutet, dass die Lebens­wirk­lichkeit in unserem Sende­gebiet sich noch stärker im Ersten wieder findet. Und die MDR-Mitar­beiter haben das Gefühl, in einem Team etwas erreicht zu haben.“ Die „Vision 2017“ der neuen MDR-Inten­dantin (frei zugänglich)

Zur Presse­mit­teilung auf den Seiten des Mittel­deut­schen Rundfunks: Wille setzt auf Trans­parenz und Jugend (frei zugänglich)