Skip to main content
News

Medienforum NRW: Zusammenfassung

Die Presse­mit­teilung des Medien­forums NRW im Wortlaut:

Vom Wert des 20. medienforum.nrw

    Das 20. medienforum.nrw verzeichnete im Jubilä­umsjahr des erfolg­reichen nordrhein-westfä­li­schen Branchen­treffs mehr als 3.000 Kongress-Besuche­rinnen und Besucher und mehr als 350 Medien-Experten. Drei Tage lang wurde unter dem Motto "Vom Wert der Medien" über aktuelle Trends und Tendenzen in den Bereichen Rundfunk, Film, Print, Online und Telekom­mu­ni­kation referiert und disku­tiert. Das Spektrum des 20. medienforum.nrw reichte von Film- und Fernseh­prä­sen­ta­tionen über Workshops und Streit­ge­spräche, Aus- und Weiter­bil­dungs­be­ratung bis zu zahlreichen Abend­ver­an­stal­tungen, Preis­ver­lei­hungen und Panel-Highlights mit hochran­gigen Vertretern aus Medien­wirt­schaft und Politik.

    Das medienforum.nrw trägt seit zwei Jahrzehnten als moderne Kommu­ni­ka­ti­ons­plattform dazu bei, Dialoge und Debatten zu initi­ieren. Als zentrales Thema prägte die Debatte über den 12. Rundfunk­än­de­rungs­staats­vertrag den Kongress. Weitere inhalt­liche Schwer­punkte der etwa sechzig Panel-Veran­stal­tungen waren Entwick­lungen in den Bereichen Film und Print, Free-TV und Web 2.0, Mobile Internet und Werbung. In der Koeln­messe disku­tierten Medien­macher und Medien­nutzer, Medien­po­li­tiker und Medien­for­scher außerdem über die Digitale Dividende, über neue digitale Platt­formen und Netze sowie die Konvergenz von Fernsehen, Internet und Telefonie und die aus ihr resul­tie­renden Fragen für Medien­märkte und ihre Regulierung.

    Nordrhein-Westfalens Minis­ter­prä­sident Dr. Jürgen Rüttgers forderte am Montag zum Auftakt des Medien­kon­gresses eine stärkere Selbst­ver­pflichtung der öffentlich-recht­lichen Anbieter von Rundfunk­pro­grammen. Grund­sätzlich müssten ARD und ZDF ihren Auftrag auch im Internet sendungs­be­zogen erfüllen können, sagte Rüttgers kurz vor der Minis­ter­prä­si­denten-Konferenz, in der morgen über den 12. Rundfunk­än­de­rungs­staats­vertrag beraten werden soll. Ein breiteres Online-Angebot dürfe aber weder zu einem höheren Gebüh­ren­bedarf noch zu Wettbe­werbs­ver­zer­rungen zu Lasten privat­wirt­schaft­licher Anbieter führen. Deutlich äußerte sich der Minis­ter­prä­sident zur Kritik der EU-Kommission am deutschen Rundfunk­system: "Die EU-Kommission muss damit aufhören, die Existenz des öffentlich-recht­lichen Rundfunks in Deutschland in Frage zu stellen." Auch eine Verstei­gerung von Rundfunk­fre­quenzen als reines Wirtschaftsgut komme nicht in Frage, wieder­holte Rüttgers seine Position, die von der Landes­re­gierung bereits in den vergan­genen beiden Jahren beim medienforum.nrw unter­strichen worden war.

    EU-Wettbe­werbs­kom­mis­sarin Neelie Kroes betonte beim 20. medienforum.nrw, dass ihre Kommission vor dem Hinter­grund von Beihilfe-Verfahren und 12. Rundfunk­än­de­rungs­staats­vertrag den Dialog mit den Verant­wort­lichen in Deutschland suche und nicht schon im Vorhinein eine fertige Meinung parat habe: "Wir werden sehr genau hinhören, wollen objektiv sein und werden mit Ruhe abwarten, was heraus­kommen wird." Trotz ihrer Bereit­schaft zum Gespräch betonte Kroes, dass die Väter der Europäi­schen Gemein­schaft staat­liche Beihilfen eigentlich nicht gewollt hätten. Auch das Gemein­schafts­in­teresse, die Inter­essen der Steuer­zahler und die der privaten Anbieter müssten berück­sichtigt werden. Es müsse klar definiert werden, wer staat­liche Beihilfen beziehen dürfe, und es müsse kontrol­liert werden, was damit geschehe und ob die Verhält­nis­mä­ßigkeit gewahrt bleibe. Schließlich dürfe das Markt­ge­schehen nicht verzerrt werden.

    Der Titel "Vom Wert der Medien" bezog sich beim 20. medienforum.nrw sowohl auf ökono­mische als auch auf soziale Werte. "Nahezu alle Debatten haben ergeben, dass man sich um den Share­holder Value weit weniger kümmern muss als um den Public Value. Von welcher Seite man sich auch der Medien­ent­wicklung nähert: Mehr denn je muss es um die Vorsorge für Kultur gehen, mehr denn je braucht es Gegen­ge­wichte gegen einen selbst­ver­ges­senen Kommerz", lautete das Fazit von Prof. Dr. Norbert Schneider, Direktor der Landes­me­di­en­an­stalt Nordrhein-Westfalen (LfM), am Ende des 20. medienforum.nrw. "Auch notorische Zweifler und Kritiker haben sich davon überzeugen müssen", sagte der LfM-Direktor, "dass das mediemorum.nrw eine höchst vitale, ihres­gleichen suchende Veran­staltung ist." Andreas Kraut­scheid, nordrhein-westfä­li­scher Minister für Bundes­an­ge­le­gen­heiten, Europa und Medien, sieht das Konzept der Landes­re­gierung bestätigt: "Auch beim 20. medienforum.nrw haben wir mit hochran­gigen Experten viele aktuelle, zum Teil brisante Themen disku­tiert. Medien­po­li­tische, medien­wirt­schaft­liche und medien­recht­liche Frage­stel­lungen sind in vielen Veran­stal­tungen intensiv erörtert worden."

    Das 20. medienforum.nrw vereinte erneut Theorie und Praxis. Workshops wie die Zukunfts­werk­statt, Specials und Präsen­ta­tionen rundeten die klassi­schen Panel-Diskus­sionen ab. Bei den Themen aus den Bereichen Online und Mobilfunk erfreuen sich die Angebote steigender Beliebtheit, und der Inter­na­tionale Konver­genz­kon­gress hat sich mit Angeboten wie dem 3. Mobile Media Summit etabliert. Social Commu­nities und Games bleiben wichtige Bestand­teile der Agenda. Die Konvergenz prägt aber auch immer größere Teile der Welten von Film, Fernsehen und Print­medien. "Unser Angebot bleibt für solche Entwick­lungen ebenso offen wie inter­dis­zi­plinär", erläu­terte Dr. Gernot Gehrke, Geschäfts­führer der LfM Nova GmbH, die für die Organi­sation zuständig ist, Anspruch und Konzept des medienforum.nrw. "Das medienforum.nrw wird auch weiterhin zahlreiche Platt­formen für Kommu­ni­kation und Kontro­verse, für Analyse und Reflexion bieten."

    Der Inter­na­tionale Filmkon­gress des 20. medienforum.nrw stand in diesem Jahr unter dem Motto "global : digital : regional". Die Filmstiftung NRW bot dabei insgesamt fünf deutsche Erstauf­füh­rungen und zwei Kino-Starts bei den KinoSpe­cials sowie im Kongressteil sieben Podiums­dis­kus­sionen, die sich u. a. mit Roman­ver­fil­mungen, Migration und Film, dem Stand der aktuellen FFG-Novel­lierung und den neuen digitalen Kinotech­no­logien und der damit verbun­denen Filmaus­wertung beschäf­tigten. Wim Wenders zeigte seinen neuen Film "Palermo Shooting". Zu den Gästen auf den Podien gehörten unter anderem Mario Adorf, Dieter Wellershoff, Max Färberböck, Maria Schrader, Jürgen Vogel sowie Hans-Christian Schmid. "Wir können uns über mangelnde Wertschätzung wirklich nicht beklagen. Wenn man viel arbeitet, freut man sich auch", sagte der Geschäfts­führer der Filmstiftung NRW, Michael Schmid-Ospach. Zum Abschluss feierten wieder etwa 900 Gäste beim Branchen­treff moving nrw in der Kölner Flora bis in den Morgen.

    Das Festival Großes Fernsehen präsen­tierte im Rahmen des medienforum.nrw in diesem Jahr zum dritten Mal nationale und inter­na­tionale Filmpro­duk­tionen. Vier Tage lang wurden im Kölner Kino Cinedom nationale und inter­na­tionale TV-Premieren auf großer Leinwand gezeigt. Zu den 19 Vorpre­mieren, die von 15 TV-Programm­an­bietern und Produk­ti­ons­firmen vorge­stellt wurden, kamen fast 3.000 Fernsehfans. Dr. Jürgen Braut­meier, Stell­ver­treter des Direktors der Landes­an­stalt für Medien NRW (LfM) und Mitbe­gründer des Festivals, zeigte sich überaus zufrieden mit der Resonanz: "Das Programm war kompri­mierter als im vergan­genen Jahr und das Niveau der einge­reichten Filme war sehr hoch. Genau dieses quali­tativ hochwertige Große Fernsehen wollen wir beim Festival präsen­tieren und diesen Weg auch in Zukunft weiter bestreiten."

    Das zweite medienfest.nrw lockte am Wochenende mehr als 18.000 Menschen in den Kölner MediaPark. Etwa 4.000 Jugend­liche und junge Erwachsene infor­mierten sich über die breite Palette der Medien­berufe. Zahlreiche Unter­nehmen und Insti­tu­tionen aus den Bereichen Medien­wirt­schaft sowie Aus- und Weiter­bildung boten mit etwa neunzig verschie­denen Workshops und Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tungen ein rundum spannendes und vielsei­tiges Programm. Zusätz­liche Attrak­tionen boten abends Live-Konzerte (Nil, Klee und Tocotronic, Dickes B! und Stefanie Heinzmann). "Das Interesse der Jugend­lichen und jungen Erwach­senen spricht für sich. Beim medienfest.nrw haben viele Besucher gute Ideen für ihren Berufs­ein­stieg in die Medien oder eine indivi­duelle Weiter­bildung sammeln können – und sind nebenbei noch bestens unter­halten worden", zeigte sich der Kölner Oberbür­ger­meister Fritz Schramma zufrieden.

    Dass sich das medienforum.nrw tradi­tionell dem Wert der Medien verpflichtet fühlt, wurde auch in diesem Jahr wieder bei den zahlreichen Specials und Preis­ver­lei­hungen deutlich. Außer dem Grimme Online Award und dem Deutschen Kamera­preis entwi­ckelte sich auch der made for mobile AWARD zu einem verläss­lichen Indikator und Kataly­sator für Qualität. Zahlreiche Events und Get-Together der Veran­stalter und Partner rundeten den erfolg­reichen Branchen­treff im Jubilä­umsjahr ab.

    Im nächsten Jahr findet das medienforum.nrw vom 22. bis 24. Juni 2009 in Köln statt. Auch das Festival Großes Fernsehen und das medienfest.nrw sind wieder für das Umfeld des Kongresses, vom 18. bis 21. Juni 2009, geplant.

Zusam­men­fas­sungen der Panels und weitere Infor­ma­tionen auf den Seiten des Medien­forums NRW