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medienwoche@IFA: Neumann fordert faire Rechte-Aufteilung

Sender und Produ­zenten seien einen entschei­denden Schritt zu neuen Terms of Trade bezüglich der Rechte im digitalen Zeitalter voran­ge­kommen, teilt die medienwoche@IFA mit. Beim zweiten Kongresstag der Berliner Medien­woche im ICC seien sich TV-Sender und Produ­zenten einig gewesen, dass neue Programme und Konzepte entwi­ckelt werden müssen, die den sich verän­dernden Bedürf­nissen der Zuschauer entsprechen. Diese Heraus­for­derung sei laut Alexander Thies, Vorstands­vor­sit­zender der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen, nur in einer fairen Beziehung zwischen beiden Seiten zu erreichen. Die Gespräche der Produ­zen­ten­al­lianz mit den Sendern ließen erstmalig ein partner­schaft­liches Modell mit den Sendern als wichtigsten Partner der Produ­zenten möglich erscheinen. Zugleich sei auf die Notwen­digkeit verwiesen worden, dass die Produ­zenten an allen Auswer­tungs­stufen finan­ziell beteiligt sein müssen, um die Erlöse in neue Produkte inves­tieren zu können.

Die Produ­zenten Uli Aselmann und Holger Roost-Macias hätten – bei allem Optimismus, zu einer einver­nehm­lichen Lösung zu kommen – zum Beispiel auf den „automa­ti­schen“ Erwerb der Verwer­tungs­rechte für die Mediathek oder die Übertragung der Nutzungs­rechte für unbekannte Nutzungs­arten ohne Vergütung durch die Sender verwiesen, die für die Produ­zenten zu wirtschaft­lichen Nachteilen führten. Auch FFA-Vorstand Peter Dinges halte eine faire Aufteilung und Rechte­ent­bün­delung für notwendig.

Die Presse­mit­teilung im Wortlaut finden Sie weiter unten oder auf den Seiten der Medien­woche: „Digitale Harmonie bei der Medien­woche“ (frei zugänglich)

In seinem filmpo­li­ti­schen Grüßwort hatte vorher Kultur-Staats­mi­nister Bernd Neumann zu aktuellen filmpo­li­ti­schen Fragen Stellung genommen. Unter anderem sagte er, dass auch die Produ­zenten von den neuen Verwer­tungs­mög­lich­keiten für Kinofilme profi­tieren sollen. Eine faire Aufteilung der Verwer­tungs­rechte zwischen Produ­zenten und öffentlich-recht­lichen Sendern, wie sie im Entwurf für einen 12. Rundfunk­s­än­de­rungs­staats­vertrag gefordert wird, sei deshalb zu begrüßen. Zur Presse­mit­teilung auf den Seiten der Bundes­re­gierung: „Film in der digitalen Welt“ (frei zugänglich)

Seit Jahren suchten Produ­zenten und Sender nach der idealen Lösung, um auf der Vielzahl der Platt­formen das größt­mög­liche Stück von Kuchen zu sichern, schreibt Katharina Dockhorn bei DWDL.de. Zur Eröffnung der Medienwoche@IFA habe UFA-Geschäfts­führer Wolf Bauer ein Projekt vorge­stellt, das in seinen Augen neue Maßstäbe auf dem Produk­ti­ons­markt setzen soll: ein „serielles Online-Format“ studiVZ, Deutsch­lands größtes soziales Netzwerk. Andere Produ­zenten würden der UFA gerne folgen und heute ihre gesamte Kreati­vität in die Programme von Morgen inves­tieren. Ihnen fehle nur das nötige Kleingeld, hätten die Vertreter der Produ­zen­ten­al­lianz, deren Firmen rund 80% des Unter­hal­tungs­pro­gramms im deutschen Fernsehen und Kino herstellen, auf dem Panel „New Terms of Trade“ geklagt. Die Klage sei nicht neu, doch sie scheine endlich von den Sendern erhört zu werden: „Vermarktung 2.0: Wem gehören die Rechte?“ (frei zugänglich)

„So sehr all diese riesigen Flach­bild­schirm­fern­seher allein durch Größe und Design beein­drucken – ständig auf einen schwarzen Bildschirm zu starren, wäre dann doch zu langweilig,“ schreibt der Tages­spiegel über die IFA. Zu einem Erlebnis werde die neue Technik erst durch gute Filme, für die Produ­zenten, Regis­seure und Schau­spieler verant­wortlich sind. Viele wichtige Größen aus der Branche hätten sich gestern beim Produ­zen­ten­empfang des Medien­boards Berlin-Brandenburg im Dachgarten des ICC getroffen. Kultur­staats­mi­nister Bernd Neumann habe zusammen mit den Medien­board-Geschäfts­füh­re­rinnen Petra Müller und Kirsten Niehuus sowie Alexander Thies, Vorstand der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen die Gäste begrüßt: „Dem ICC aufs Dach gestiegen“ (frei zugänglich)

Die Presse­mit­teilung (vom 2.9.) der medienwoche@IFA im Wortlaut:

Digitale Harmonie bei der Medienwoche

New Terms of Trade: Verwer­tungs­part­ner­schaft zwischen Sendern und Produ­zenten in Sicht

Berlin/Potsdam – Sender und Produ­zenten sind am heutigen Dienstag einen entschei­denden Schritt zu New Terms of Trade bezüglich der Rechte im digitalen Zeitalter voran­ge­kommen. Beim zweiten Kongresstag der Berliner Medien­woche im ICC disku­tierten Sender­ver­treter und Produ­zenten über die Verwer­tungs­rechte bei digitalen Vertriebs­wegen wie Internet oder Handy. Sowohl die TV-Sender als auch die Produ­zenten gehen davon aus, dass für die digitale Welt neue Programme und Konzepte entwi­ckelt werden müssen, die den sich verän­dernden Bedürf­nissen der Zuschauer entsprechen.

Diese Heraus­for­derung, so der Vorstands­vor­sit­zende der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen, Alexander Thies, sei nur in einer fairen Beziehung zwischen beiden Seiten zu erreichen. Die Gespräche der Produ­zen­ten­al­lianz mit den Sendern ließen, laut Thies, erstmalig ein partner­schaft­liches Modell möglich erscheinen, demzu­folge die Sender weiterhin für die Produ­zenten die wichtigsten Partner bei der Entwicklung und Produk­tionen neuer Angebote sein werden. Zugleich wird dabei auf die Notwen­digkeit verwiesen, dass die Produ­zenten an allen Auswer­tungs­stufen finan­ziell beteiligt sein müssen,  um die Erlöse in neue Produkte inves­tieren zu können.

Sowohl Peter Weber, stell­ver­tre­tender Justitiar des ZDF als auch Jürgen Doetz, Präsident des VPRT zeigten sich überzeugt, dass die laufenden Gespräche zwischen den Produ­zenten und den Sendern zu einem für beide Seiten zufrie­den­stel­lenden Ergebnis führen werden. Bereits heute existieren eine Reihe von Modellen, die den Produ­zenten eine vollständige oder teilweise Nutzung der digitalen Verwer­tungs­rechte bei Programmen ermög­lichen, an denen die TV-Sender finan­ziell beteiligt sind.

Uli Aselmann und Holger Roost-Macias verwiesen, bei allem Optimismus, zu einer einver­nehm­lichen Lösung zu kommen, auf einige Verfahren, die für die Produ­zenten zu wirtschaft­lichen Nachteilen führen. Dazu gehöre zum Beispiel der automa­tische Erwerb der Verwer­tungs­rechte für die Mediathek oder die Übertragung der Nutzungs­rechte für unbekannte Nutzungs­arten ohne Vergütung. Auch Peter Dinges, Vorstand der FFA, hielt eine faire Aufteilung und Rechte­ent­bün­delung für notwendig.

Zuvor hatte der Staats­mi­nister für Kultur und Medien Bernd Neumann eine endrucks­volle Bilanz des Deutschen Filmför­der­fonds gezogen, der am 1. Januar 2007 in Kraft trat. Bis jetzt wurden 160 Projekte mit 95 Millionen Euro gefördert. Dies hatte zur Folge, dass 600 Millionen Euro an Herstel­lungs­kosten in Deutschland inves­tiert wurden. Der DFFF ist im Januar 2007 auf Initiative des Kultur­staats­mi­nisters in Kraft getreten. Jährlich stellt der DFFF 60 Millionen Euro für die Produktion von Kinofilmen in Deutschland zur Verfügung. Neumann kündigte an, dass der DFFF bis zum Jahr 2012 verlängert wird.

Die Medien­woche vom 29. August bis 5. September umfasst den Inter­na­tio­nalen Medien­kon­gress (1.-3. September), die IFA (29. August – 3. September), das Format medienpolitik@IFA und das M100 Sanssouci Collo­quium (5. September) in Potsdam, sowie eine Vielzahl von beglei­tenden Events. In der Verbindung von Kongress, Messe und Events ist die Medien­woche mit rund 15.000 Fachbe­su­chern eines der größten Branchen­treffen seiner Art in Europa: www.medienwoche.de.