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Pressemitteilung

NRW-Filmförderung drohen 2015 schmerzhafte Kürzungen!

Berlin, 6. Oktober 2014 – Nachdem der Westdeutsche Rundfunk seine Zuwen­dungen für die Film- und Medien­stiftung dem Vernehmen nach um 3,1 Mio. Euro reduzieren wird, plant auch das Land Nordrhein-Westfalen die Kürzung der Mittel für die Filmför­derung des Landes. Laut Haushalts­entwurf 2015 soll die Film- und Medien­stiftung nur noch 9,6 Mio. Euro und damit 1 Mio. Euro weniger als bisher erhalten. Zwar soll die Kürzung wegen einma­liger Nachzah­lungen aus Überschüssen der Rundfunk­bei­träge bis April 2015 noch kompen­siert werden, danach müsste die Film- und Medien­stiftung NRW aber mit 4,1 Mio. Euro weniger als 2013 auskommen – trotz deutlich ausge­wei­teter Aufgaben durch die Umwandlung einer reinen Filmför­derung in eine Film- und Medien­för­derung.

„Die Landes­re­gierung folgt dem WDR – für den Filmstandort und die Produ­zenten in Nordrhein-Westfalen wäre ein gegen­tei­liges Signal wichtig gewesen“, erklärt Tom Spieß, Mitglied des Produ­zen­ten­al­lianz-Gesamt­vor­stands. „Erst streicht der WDR 20 % seines Anteils an der Förder­fi­nan­zierung, und jetzt will offenbar auch das Land gezielt den Filmför­deretat reduzieren. In der Summe werden der Film- und Medien­stiftung ca. 15 % Förder­vo­lumen für Film- und Fernseh­pro­jekte fehlen. Ein Minus von 4,1 Mio. Euro – das ist ein klares Zeichen der beiden großen Gesell­schafter, das spürbare Auswir­kungen bundesweit, aber vor allem in der nordrhein-westfä­li­schen Film- und Fernseh­in­dustrie nach sich ziehen wird.“

„Der beispiellose Struk­tur­wandel, mit dem sich Nordrhein-Westfalen in den letzten 25 Jahren vom Schwer­indus­trie­standort zu einer der bedeu­tendsten Medien­re­gionen in Europa entwi­ckelt hat, ist nicht zuletzt das Ergebnis einer klugen Förder­po­litik“, so Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­stands der Produ­zen­ten­al­lianz. „Das wichtigste Instrument dieser Politik ist die Film- und Medien­stiftung NRW. Aber eine Förder­insti­tution kann immer nur so effektiv sein, wie es die Mittel erlauben. Auch die innova­tivsten Konzepte bleiben wirkungslos, wenn sie nicht finan­ziert, also nicht umgesetzt werden können. Daher verfolgen wir mit großer Sorge, dass nach dem WDR jetzt anscheinend auch das Land ausge­rechnet in diesem für den Medien­standort und die Region elemen­taren Bereich sparen will. Wir appel­lieren an Landes­re­gierung und Parlament, die Entscheidung im Sinne des Stand­ortes zu überdenken und zu korri­gieren. Und wir appel­lieren an die Gremien des Westdeut­schen Rundfunks, trotz aller Sparzwänge nicht das zu gefährden, was in den letzten 25 Jahren in NRW entstanden ist: gute Infra­struktur, starke Produ­zenten – beides Grund­vor­aus­set­zungen für ein attrak­tives Programm, das auch für den WDR höchste Priorität haben sollte. Noch ist Zeit!“

Im Übrigen regt die Produ­zen­ten­al­lianz gegenüber den Ländern an, die Höhe des ca. 2 %-igen Abzugs von der Haushalts­abgabe zugunsten der Landes­me­di­en­an­stalten zu überprüfen. Direkt in die Filmfi­nan­zierung zu inves­tieren, ist nach einem aktuellen Rechts­gut­achten des Landes Berlin möglich. Das wäre ein sachge­rechter und konstruk­tiver Ansatz, um Mittel für ein gutes und vielfäl­tiges Programm und leistungs­fähige Medien­standorte zu sichern.

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 220 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.