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Product Placement: „Erst das Drehbuch, dann das Placement“

Von heute an dürften die Privat­sender in ihren Sendungen gegen Geld Produkte platzieren, schreibt Tilmann Gangloff in der Stutt­garter Zeitung. Mit dem von heute an gültigen neuen Rundfunk­staats­vertrag sei zwar nicht alles gestattet, aber vieles schon.

Es wäre fatal, so Gangloff weiter, wenn der Eindruck entstünde, Werbe­agen­turen könnten Einfluss auf redak­tio­nelle Entschei­dungen nehmen. Für die Produ­zen­ten­al­lianz, ein Inter­es­sens­verband der Produk­ti­ons­firmen, sei es daher ganz wichtig, dass sich alle Betei­ligten auf einen Kodex einigen. Die Reihen­folge, sage deren wissen­schaft­licher Direktor Oliver Castendyk, „muss immer lauten: erst das Drehbuch, dann das Placement“: Ganz natürlich muss es aussehen (frei zugänglich)

Im dritten Teil seiner Product-Placement-Serie schreibt Jochen Voß bei DWDL.de, die neuen Regeln zum Product Placement brächten auch die Frage mit sich, wie die Umsätze künftig verteilt werden. Noch verhan­delten die Produ­zenten. Sie sähen neben mehr Aufwand auch eine neue Lizenz­si­tuation.

Dazu zitiert Voß den wissen­schaft­lichen Direktor der Produ­zen­ten­al­lianz, Prof. Dr. Oliver Castendyk: „Derzeit befindet sich die Produ­zen­ten­al­lianz in Verhand­lungen mit den Sendern. Es soll ein Verhal­tens­kodex verab­schiedet werden, der die redak­tio­nelle Unabhän­gigkeit auch der Produ­zenten absichert.“ Außerdem liefen Gespräche über die rein wirtschaft­lichen Aspekte. „Bei der Umsetzung der Product Place­ments ist für die Produ­zenten mit einem erheb­lichen Mehraufwand zu rechnen“, befürchtet Castendyk: Mit Vertretern des Werbe­kunden seien künftig weitere Personen am Set zu betreuen. Zudem erfordere eine eventuelle wettbe­werbs­recht­liche Haftung der Produ­zenten juris­tische Beratung. „Mit den Place­ments haben die Produ­zenten künftig ein weiteres Element zu koodi­nieren, das für die Sender von großer Bedeutung ist“.

Die Produ­zenten forderten auch eine weitere Lizenz­abgabe. „Wir haben es im Falle von Product Placement mit einer neuen urheber­recht­lichen Nutzung zu tun: der Nutzung des Werks als Werbe­träger“, erkläre Castendyk: So sehen’s die Produ­zenten (frei zugänglich)