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Product Placement: „Goldgrube“

ProSieben setze auf die seit 2010 erlaubte Werbeform des Product Place­ments, „für die Sender ist die neue Werbeform eine Goldgrube“, schreibt Hans-Peter Siebenhaar im Handels­blatt und zitiert Sabine Eckhardt, Chefin der ProSiebenSat.1-Werbetochter SevenOne Adfactory: „Der Markt für Product Placement ist klein­teilig und beratungs­in­tensiv. Aber es gibt ein großes Wachs­tums­po­tenzial“. „Das Product Placement ist ein Wachs­tumsfeld“, sage auch Volker Nickel, Geschäfts­führer des Werbe­ver­bands ZAW.

Nach Schät­zungen von PSS1 liege das Umsatz­po­tenzial bei 200 Millionen Euro jährlich, so Siebenhaar weiter. „RTL wollte sich unter Hinweis auf die HaIbjah­res­zahlen am Mittwoch nächster Woche nicht zum Erfolg von Product Placement äußern“, Insider berich­teten. dass die RTL-Sender bei der Produkt­plat­zierung der Entwicklung von PSS1 hinter­her­hinke. Für die Produ­zenten sei das Product Placement eine willkommene Zusatz­ein­nahme. So habe PSS1 mit dem Branchen­verband Produ­zen­ten­al­lianz vereinbart, dass die Hersteller von Serien und Filmen mit 22,5 Prozent an den Umsätzen vom Product Placement beteiligt werden: Erfolg mit gut platzierten Produkten (Handels­blatt Nr. 160 vom 19. August 2011, nicht online zugänglich)

Auch epd Medien beschäftigt sich in in dieser Woche mit Product Placement. In einem sehr ausführ­lichen Artikel beschreibt Tilmann P. Gangloff „unter­schied­liche Erfah­rungen mit Product Placement“. Während es im Sommer 2010 geheißen habe, Place­ments würden „wie Sauerbier“ angeboten, falle das vorläufige Resümee ein Jahr später gemischt aus. Die Produ­zen­ten­al­lianz habe sich mit ProSiebenSat.1 auf einen Muster­vertrag über die Verteilung der Umsätze geeinigt. Beide Seiten hätten völlige Trans­parenz vereinbart, die Produ­zenten würden mit 22 Prozent beteiligt. RTL, klage man beim Produ­zen­ten­verband, „ist nicht zur Trans­parenz bereit. ProSiebenSat.1 will die Produ­zenten fair betei­ligen. RTL hat dagegen offenbar wenig Lust, das Geschäft ernsthaft oder zumindest syste­ma­tisch zu betreiben“. Die Produ­zenten würden an den Einnahmen überhaupt nicht beteiligt, was Lars-Eric Mann, Verkaufs­di­rektor Solutions beim RTL-Werbe­zei­ten­ver­markter IP Deutschland, „entschieden“ zurück­weise. Aller­dings wehre sich IP Deutschland gegen eine „pauschale Lösung“.

Anders als IP Deutschland mache RTL-II-Werbe­ver­markter El Cartel die Betei­ligung der Produ­zenten laut Andreas von Berg, Leiter Sonder­wer­be­formen und Koope­ra­tionen, vom Einzelfall abhängig: „Grund­sätzlich ist Product Placement eine Werbeform, die nur als Kopro­duktion von Sender, Vermarkter und Produ­zenten gelingen kann, weshalb auch jedem Betei­ligten sein Stück am Kuchen zusteht.“ So sehe das „natur­gemäß“ auch Produ­zen­ten­al­lianz-Geschäfts­führer Christoph Palmer: „Wenn sich das zarte Pflänzchen Product Placement entwi­ckeln soll, muss auch der Produzent akqui­rieren können“: Gemischte Gefühle (epd Medien Nr. 33 vom 19. August 2011, nicht online zugänglich)