Skip to main content
Pressemitteilung

Produzentenallianz adressiert Kernthemen an die Arbeitsgruppen der Koalitionsgespräche

Ausbau der Förderung für High End-Serien, Verste­tigung des DFFF und der kultu­rellen Filmför­derung, Erhalt terri­to­rialer Rechte­ver­wertung in Europa sowie Sicherung von Urheber­rechten in der digitalen Welt: Produ­zen­ten­al­lianz adres­siert Kernthemen an die Arbeits­gruppen der Koali­ti­ons­ge­spräche

Berlin – 30. Januar 2018. Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen e.V. (Produ­zen­ten­al­lianz) fordert anlässlich der Koali­ti­ons­ver­hand­lungen die Arbeits­gruppen Kunst/Kultur/Kreativwirtschaft/Medien, Wirtschaft, Europa und Recht auf, sich für eine starke deutsche TV- und Filmin­dustrie einzu­setzen und dazu beizu­tragen, die Zukunfts­fä­higkeit des wirtschaftlich wie kulturell bedeu­tenden Indus­trie­zweigs zu sichern. Exempla­risch stellt der Verband die folgenden Punkte aus seinem Forde­rungs­ka­talog heraus:

Die Förder­mittel des German Motion Picture Fund (GMPF) im Haushalt des Bundes­wirt­schafts­mi­nis­te­riums sollen deutlich ausgebaut werden. Hierzu unter­breitet die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Film- und TV-Produ­zenten einen Vorschlag für ein Förder­pro­gramm für High End-Serien.

Alexander Thies, Vorsit­zender der Produ­zen­ten­al­lianz: „Die High End Drama-Serie hat sich weltweit mittler­weile zu einem Leuchtturm in einer sich rasant ausdif­fe­ren­zie­renden Sender- und Video-on-Demand-Platt­form­land­schaft entwi­ckelt. Diese hochwer­tigen, hoch budge­tierten Produk­tionen, die bisher vor allem aus den USA kommen, werden gerade auch von jüngeren Menschen intensiv konsu­miert. Um diese Zielgruppe auch mit lokal entwi­ckeltem und produ­ziertem Programm zu erreichen, ist eine Präsenz der deutschen Produk­ti­ons­wirt­schaft im High End Drama-Segment unerlässlich. Der weitere dynamische Ausbau des GMPF ist hierfür von entschei­dender Bedeutung.“

Im Hinblick auf den DFFF und die kultu­relle Filmför­derung ruft die Produ­zen­ten­al­lianz dazu auf, die im Haushalts­entwurf 2018 vorge­se­henen Mittel auch tatsächlich bereit zu stellen und die Förderung für die Legis­la­tur­pe­riode zu verste­tigen.

Alexander Thies: „Mit Hilfe der erhöhten Bundes-Filmför­derung ist es in den letzten Jahren gelungen, Produk­tionen zurück­zu­holen, die aufgrund besserer Rahmen­be­din­gungen ins Ausland gegangen waren. Diese positive Entwicklung sollten wir – auch vor dem Hinter­grund des Erhalts der Wettbe­werbs­fä­higkeit deutscher Produk­tionen auf dem Weltmarkt – weiter voran­treiben. Daher muss dieses bewährte und kraft­volle Instrument weiter ausgebaut werden. Für den DFFF I fordern wir eine Aufsto­ckung auf die inter­na­tional üblichen 35% der im Land getätigten Ausgaben. Nur durch eine solche entschiedene Stärkung des DFFF kann für 2018 und die Folge­jahre ein drama­ti­scher Einbruch der Produk­ti­ons­tä­tigkeit in Deutschland verhindert werden.

Weiterhin hält es die Produ­zen­ten­al­lianz für unabdingbar, dass die Arbeits­gruppen im Rahmen der Trilog-Verhand­lungen in Brüssel nach der Entscheidung des EU-Parla­ments für den Fortbe­stand der terri­to­rialen Rechte­ver­wertung in diesem Sinne weiter­ver­handeln.

Dr. Christoph Palmer, Geschäfts­führer der Produ­zen­ten­al­lianz: „Der Erhalt und die langfristige Sicherung terri­torial abgegrenzter Verwer­tungs­rechte als Grund­pfeiler der Existenz von Produ­zenten ist für die deutsche und europäische Filmwirt­schaft von zentraler Bedeutung. Eine drama­tische Entwertung des Rechte­be­stands durch Abschaffung terri­torial begrenzter Rechte­ver­wertung wäre ein fatales inter­na­tio­nales Signal und würde die europäische Filmwirt­schaft in ihren Grund­pfeilern erschüttern.“

Zudem unter­breitet die Produ­zen­ten­al­lianz einen Vorschlag, um die Rechte­stellung des Produ­zenten zu stärken. Dr. Christoph Palmer: „In den Koali­ti­ons­ver­hand­lungen bitten wir um Aufnahme des Schwer­punkt­themas Urheber­recht in der digitalen Welt. Zielsetzung ist ein umfas­sender Rechts­schutz für die Herstellung und Verbreitung urheber­rechtlich geschützter Werke. Hierzu ist es nötig, einen Rechts­rahmen zu schaffen, der Urheber und Produ­zenten Erlöse erwirt­schaften lässt. Auch in der digitalen Welt muss gewähr­leistet werden, dass Urheber und Produ­zenten aus Primär­rechten angemessene Erträge erzielen. Zudem gilt es, das System der kollek­tiven Rechte­wahr­nehmung auch gegenüber Platt­form­be­treibern auszu­weiten.“


Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 250 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.