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Produzentenallianz-CEO Palmer: „Film muss noch viel mehr in die Mitte der Gesellschaft getragen werden“

Im Interview mit Blickpunkt:Film spricht Christoph Palmer, Vorsit­zender der Geschäft­führung der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen, über die anste­henden Aufgaben und Ziele. Das  Interview im Wortlaut:

Nachge­fragt bei Christoph Palmer

„Ein Leitbild erarbeiten“

Stuttgart – Zum 1. November hat Christoph Palmer den Vorsitz der Geschäfts­führung der Produ­zen­ten­al­lianz übernommen, am Rand des jüngsten Jour fixe der MFG Filmför­derung sprach er erstmals über anste­hende Aufgaben.

Die Allianz besteht aus drei Sektionen. Wo liegen die gemein­samen Schnitt­mengen von Fernsehfilm-, Kinofilm und Enter­tain­ment­pro­du­zenten?
Vergleicht man die Allianz mit anderen Inter­es­sens­ver­bänden dann sieht man, dass die gemein­samen Inter­essen der drei Gruppen recht nahe beiein­an­der­liegen, zum Beispiel beim Thema Verwer­tungs­rechte. Die Frage ist eher, warum eine solche Allianz erst jetzt gegründet wurde.

Die Gründung ist geschafft. Wie wird sich der Verband weiter­ent­wi­ckeln?
Die bishe­rigen Verbände und auch die neue Allianz waren und sind in Bezug auf juris­ti­schen Sachver­stand hervor­ragend aufge­stellt. Ein starkes Gewicht müssen wir in Zukunft zusätzlich auf die Außen­dar­stellung legen – sowohl in Richtung Politik als auch in Richtung Öffent­lichkeit. Zudem würde ich die Allianz gern für Anima­tions- und Werbe­film­pro­du­zenten und auch für Dokumen­tar­filmer öffnen.

Die Novel­lierung des FFG wurde abgeschlossen, was sind die künftigen medien­po­li­ti­schen Ziele der Allianz?
Das Thema Rechte, und dabei insbe­sondere die Online­rechte, wird weiterhin intensiv disku­tiert werden. Ich möchte die Allianz aber auch auf einem anderen Gebiet stark machen. Wir werden ein Leitbild erarbeiten. Film muss noch viel mehr in die Mitte der Gesell­schaft getragen werden. In Frank­reich beispiels­weise spielt der Film im gesell­schaft­lichen Diskurs eine ganz andere Rolle. Und im Übrigen: Filmpo­litik kann heute gar nicht mehr allein national oder regional definiert werden, sondern muss die europäische Kompo­nente immer mit einbe­ziehen.

An welchen Baustellen muss in nächsten Zeit primär gearbeitet werden?
Tatsächlich gibt es erst mal eine Handvoll rein prakti­scher Aufgaben zu bewäl­tigen. Wir werden eine Geschäfts­stelle einrichten, dann stehen die Tarif­ver­hand­lungen an, denn die Allianz ist auch Tarif­partner. Und nicht zuletzt muss die Allianz effektive interne Kommu­ni­ka­ti­ons­struk­turen und einen Service­mehrwert für die Mitglieder aufbauen.

Aus: Blickpunkt:Film Nr. 51/2008 vom 15. Dezember 2008, S. 9 – Wiedergabe mit freund­licher Geneh­migung des Enter­tainment Media Verlags