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Pressemitteilung

Produzentenallianz plädiert für ein flexibles Tarifmodell für die unter erheblichem Druck stehende deutsche Filmwirtschaft

Tarif­ver­trags­ver­hand­lungen: Forde­rungen sind „völlig aus der Welt“

Berlin, 24. November 2017 – Zum Auftakt der Tarif­runde 2018 starteten die Neu-Verhand­lungen über die Tarif­ver­träge Mantel­vertrag, Gagen­ta­rif­vertrag und den Tarif­vertrag für Klein­dar­steller (TV FFS) sowie über den Tarif­vertrag für Schau­spie­le­rinnen und Schau­spieler in Berlin.

Der seit dem 1. März 2016 geltende TV FFS wurde von ver.di für die 30.000 Filmschaf­fenden zum 31. Dezember 2017 einseitig gekündigt. Die Gewerk­schaft ver.di hatte bereits in der Tarif­runde den Wegfall der flexiblen Möglichkeit zur 13. Arbeits­stunde in Frage gestellt. Darüber hinaus forderte ver.di pauschale Tarif­er­hö­hungen von sechs Prozent bei einer Laufzeit von nur einem Jahr. Dr. Christoph Palmer, Geschäfts­führer der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen e.V. (Produ­zen­ten­al­lianz), weist diese Forde­rungen als „völlig aus der Welt“ entschieden zurück. Die deutsche Filmpro­duktion steht inter­na­tional unter erkenn­barem Druck. Bei angespannten Budgets und Förder­be­din­gungen, die in anderen europäi­schen Ländern erheblich besser sind, ist es nicht denkbar für die Produ­zen­ten­al­lianz und deren Mitglieds­un­ter­nehmen an dieser Stelle, so Palmer weiter „in ein Zeitkorsett“ zu geraten.

Vor diesem Hinter­grund wirbt die Produ­zen­ten­al­lianz vehement für die Fortgeltung flexibler, gut bezahlter Arbeits­zeiten in Deutschland. Darüber hinaus könnte sich der Verband eine sehr maßvolle Erhöhung des Tarif­ge­füges vorstellen – unter Beibe­haltung der sehr guten Vergütung für Filmschaf­fende für die 12. und 13. Stunde.

In der ersten Tarif­runde wurde seitens der Produ­zen­ten­al­lianz kein eigenes Angebot unter­breitet. Prof. Dr. Johannes Kreile, stell­ver­tre­tender Geschäfts­führer und Sekti­ons­leiter Fernsehen der Produ­zen­ten­al­lianz betont, dass die Verhand­lungs­partner ver.di und der Bundes­verband Schau­spiel (BFFS) „nachdrücklich dazu aufge­fordert“ worden sind, ihren umfang­reichen, illusio­nären Forde­rungs­ka­talog zu priori­sieren.

Um einen anschluss­fä­higen Tarif­vertrag sowohl mit ver.di, als auch bezüglich des zwischen ver.di, der Produ­zen­ten­al­lianz und dem Bundes­verband Schau­spiel (BFFS) abgeschlos­senen Tarif­ver­trags für Schau­spie­le­rinnen und Schau­spieler (aus 2014, der ebenfalls zum 31.12.2017 gekündigt wurde) auszu­ge­stalten, sei „noch eine Menge Bewegung erfor­derlich“, konsta­tiert Kreile.

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 250 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.