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ProSiebenSat.1 „am Tiefpunkt“?

Der Münchner Fernseh­konzern ProSiebenSat.1 scheine am Tiefpunkt angekommen zu sein, schreiben Klaus Ott und Caspar Busse in der Süddeut­schen Zeitung. „Die Stimmung ist hier mindestens so schlecht wie der Aktienkurs“, heiße es resigniert bei den Mitar­beitern. Am vergan­genen Freitag habe die Aktie bei 5,10 Euro gelegen, doch noch vor einem Jahr habe sie bei knapp 30 Euro notiert.

Für Unruhe sorgt unter anderem eine dreißig­seitige Analyse der Deutschen Bank, die in der vergan­genen Woche erschienen ist und die Aktie weiter nach unten zog. Die Experten sprächen von einem "perfect storm", einem ungewöhnlich heftigen Sturm, und rieten Anlegern zum Verkauf der Aktie. Aus Kreisen des TV-Konzerns heiße es, die Deutsche Bank gehe von falschen Voraus­setzung aus, ihre Voraus­schau sei „pechschwarz“ und völlig unrea­lis­tisch, schreiben Ott und Busse weiter. Manche Branchen­ex­perten rechneten nun damit, dass der Konzern mögli­cher­weise zerschlagen und die Einzel­teile verkauft würden. „;Das kommt auf keinen Fall‘, heißt es aus dem Konzern. Zumindest nicht in diesem Jahr“. Inter­es­senten aber gebe es bereits, Murdoch se an Sat 1 oder an Pro Sieben inter­es­siert, und auch die Axel Springer AG habe ihre Fernseh­pläne noch nicht endgültig zu den Akten gelegt: „Heftiger Sturm“
(SZ vom 14.7.2008, Seite 13 – Medien)

Das Problem sei nicht ganz neu, schreibt Christian Bartels in der tages­zeitung, doch es werde immer bedroh­licher: Schließlich handele es sich bei den Eigen­tümern um Finanz­in­ves­toren, „die eigentlich das Ziel verfolgen, kurzfristig Gewinne zu erzielen“. Und ProSiebenSat.1 habe Probleme, weil die Inves­toren ihr Schulden aufge­laden hätten und eben durch die hohe Dividende Geld entzögen. So angespannt es hinter den Kulissen zugeht, so vergnügt werde derweil davor enter­taint, schreibt Bartels weiter: Denn anders als andere Finanz­in­ves­toren-besessene Medien­häuser inves­tiere ProSiebenSat.1 auch. Gerade werde die nächste Fernseh­saison ab Herbst präsen­tiert, die Ankün­di­gungen klängen nicht unimposant: „Die Richtung heißt Chick-Lit“