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ProSiebenSat1 fordert Anteil an der Rundfunkgebühr und stellt zwei öffentlich-rechtliche Sender in Frage / Medienordnung 4.0

Privat­sender haben bisher keinen Zugriff auf öffent­liche Gelder – diese sind den öffentlich-recht­lichen Sender ARD und ZDF vorbe­halten. In einem umfang­reichen Interview in der F.A.S. (Ausgabe Nr. 26 vom 2.7.17, S.23, Wirtschaft / nicht frei zugänglich) mit Pro-Sieben-Sat.1-Vorstand Conrad Albert äußere er sich dazu, warum Fernsehen vielen könne, was das Internet nicht könne, dass das private Fernsehen  „ein gesundes Medium“ sei und die Werbe­wirt­schaft bei ihnen buche und nicht im Internet – bei moderatem Wachstum auf hohem Niveau. Weiterhin äußere er, dass der Konzern rund 50 Prozent seiner Umsätze “außerhalb des TV-Werbe­ge­schäfts“ erwerbe – zum Beispiel im Bereich Commerce,  Digital Enter­tainment sowie im Produk­tions- und Rechte­ge­schäft. Insbe­sondere stelle er im Interview eine Medien­ordnung 4.0 vor,  mit der er den öffentlich-recht­lichen Rundfunk kriti­siere. Die Frage sei, ob dieser überhaupt noch die Grund­ver­sorgung erfülle, wenn er nur noch einen Teil der Gesell­schaft erreiche. „Nur fünf Prozent der Zuschauer von ARD und ZDF sind unter 30 Jahre alt“ so Albert im Interview weiter. „In dem Maße“, so Conrad weiter, „in dem wir – die privaten TV-Vollpro­gramme – die Grund­ver­sorgung vor allem in jungen Segmenten de facto mitüber­nehmen, finden wir es sachge­recht, dass diese Inhalte aus öffent­lichen Mitteln finan­ziert oder mitfi­nan­ziert werden“. Daher fordere er einen System­wechsel mit der Medien­ordnung 4.0., “..damit die öffent­liche Finan­zierung sich nicht länger an der Insti­tution fest mache, sondern am Inhalt.“ „Politik gucken die jungen Leute bei Pro7“ (E-Paper)

Die FAZ warnt vor einer Öffnung der Rundfunk­ge­büh­ren­gelder für alle Medien, weil es zu einer immensen Erhöhung dieser führen würde. Vor allem aber, „..weil die dann politisch verfloch­tenen Staats­medien ihre Unabhän­gigkeit verlören“ Staats­medien (E-Paper der Ausgabe Nr. 151 vom 3.7.17, S. 15, Wirtschaft)
Update, jetzt frei zugänglich:Staats­medien
Handels­blatt: Vorstand fordert öffent­liche Mittel für Privat­sender (frei zugänglich)