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Rechnungshof zu BR-Finanzen: „Sparmaßnahmen zu spät und zu zaghaft eingeleitet“

Der Bayerische Rundfunk erziele mit rund 982 Millionen Euro (2014) die viert­höchsten Beitrags­ein­nahmen aller ARD-Anstalten und gehöre mit SWR, NDR und WDR zu den „Ansagern“ im Sender­verbund, schreibt Joachim Huber im Tages­spiegel. Jetzt habe der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) dem BR zu laxen Umgang mit dem Geld vorge­worfen und ihn zum Maßhalten aufge­fordert. Die bishe­rigen Sparpro­gramme reichten nicht aus, hätten die Finanz­prüfer gemahnt. So habe der BR zwischen 2010 und 2014 Jahres­fehl­be­träge von mehr als 100 Millionen Euro angehäuft. Für den Zeitraum 2017 bis 2020 sei ein Minus von 328 Millionen Euro zu erwarten. Der Rechnungshof habe kriti­siert, „dass der BR die notwen­digen Sparmaß­nahmen – auch im Vergleich zu anderen Landes­rund­funk­an­stalten – zu spät und zu zaghaft einge­leitet hat. In der Hoffnung auf Beitrags­er­hö­hungen wurden Aufwen­dungen nicht in ausrei­chendem Maße reduziert“: Geld für Personal und Pensionäre – kein Geld fürs Programm: Mia san mia, das reicht nicht mehr (frei zugänglich)

Der einst schwarze Bayerische Rundfunk habe sich „wahrhaftig verändert, gemessen an den Zahlen müsste man ihn heute eigentlich Rotfunk nennen“, schreibt Claudia Tieschky in der Süddeut­schen Zeitung. 83 Prozent des Fehlbe­trags in der gesamten ARD kämen jetzt aus Bayern, rechne der Bayerische Oberste Rechnungshof vor. Viel zu lange sei nichts passiert, BR-Intendant Ulrich Wilhelm müsse handeln. Das Haupt­problem Alters­ver­sorgung könne er auf die Schnelle nicht lösen. Die Eigen­ka­pi­tal­vorräte sind angerissen. Viel Spielraum habe der Intendant nicht. Die Beitrags­zahler würden es am Programm merken. Sie finan­zierten zu einem nicht unerheb­lichen Teil statt öffentlich-recht­licher Grund­ver­sorgung für heute ein viel zu opulentes System von gestern: Defizit beim BR: Teures Erbe aus fetten Jahren (frei zugänglich)

Auf den Seiten des Bayeri­schen Obersten Rechnungshofs: Die finan­zielle Situation des Bayeri­schen Rundfunks 2016 (frei zugänglich)