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Sat/Cab-Verordnung: P7Sat.1: Die Frage der Portabilität, der Technik, und die Frage der Urheberrechte müsse strikt auseinandergehalten werden

Conrad Albert, der Medien­vor­stand der ProSiebenSat.1-Gruppe habe sich in einem Gespräch mit der Frank­furter Allge­meine Zeitung (Ausgabe Nr. 241 vom 17.10.2017, S.13, Medien­seite) zur Sat/Cab-Verordnung des EU-Parla­ments mehr als deutlich geäußert: Die Vorstel­lungen des EU-Parla­ments seien "weitrei­chend und gravierend". Und dies besonders auch für den Zuschauer, gibt Autor Jörg Seewald weiter: "Die Verordnung wird zu einer Zwangs-Kollek­ti­vierung von Rechten führen". Bei einer vollstän­digen Rechte­freigabe, also dem Aufgeben des Terri­to­ri­a­li­täts­prinzips nach dem Online-Rechte begrenzt verwertet werden, würde "die Existenz von Deutsch­lands Kreativen" auf dem Spiel stehen. Conrad habe, so Seewald weiter, einen "wütenden Brief verfasst" und darin betont, dass es nicht das Ziel der Digital­po­litik Europas sein könne, dass "Internet-Giganten den Zugang zum Kunden kontrol­lieren und nicht mehr die Hersteller.."
Aus der Sicht Conrads werde die sogenannte Sat/Cab-Verordnung die Medien­kon­zerne in Europa zwingen ihre Programme "allen digitalen Platt­form­be­treibern und damit auch den globalen Inter­net­kon­zernen zur Verfügung zu stellen". Aber dieser Vorschlag gefährde "neben der Aufwei­chung der terri­to­rialen Lizen­zierung von Inhalten das gesamte Medien­system". Für Conrad sei das "Plattform-Kapita­lismus" dem die europäische Politik entge­gen­treten müsse, "eindeutig und geschlossen". Gegen die Monopole


Terri­to­ri­a­li­täts­prinzip
"Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.."
so kommen­tiert Marc Mensch im Fachma­gazin Blickpunkt:Film (Ausgabe #42/2017 vom 16.10.2017, S. 32), dass Tiemo Wölken (SPD), der zuständige  Bericht­erstatter eine bereits abgestimmte Formu­lierung als Empfehlung des Kultur­aus­schusses mit Änderungs­vor­schlägen "konter­ka­rierte". Dazu müsse man wissen, so Mensch weiter, dass die Vorsit­zende des Kultur­aus­schusses des EU-Parla­ments Petra Kamme­revert (SPD), die Wider­stand zeigte gegen den vom Ausschuss selbst erarbei­teten und vorge­legten Entwurf, seine Mentorin sei und gleich­zeitig Vorsit­zende des Programm­auss­schusses im WDR-Rundfunkrat. Auf diese Verflechtung hatte bereits ein Artikel in der Frank­furter Allge­meine Zeitung hinge­wiesen.
Jeden­falls, so Mensch weiter, wurde der umstrittene und für die europäische Filmbranche so wichtige Tages­ord­nungs­punkt gestrichen. Mensch schließt mit: "Womöglich sollte man bis dahin noch ein paar weitere Briefe aufsetzen."