Skip to main content
News

Selbstverpflichtungserklärung bei investigativen Doku-Formate: Wettbewerbsvorteil für MDR, NDR und RBB

„Meine Medien­ko­lumne über die ‚Koalition der Willigen‘ vor drei Wochen schlug einige Wellen“, schreibt Ulrike Simon in ihrer aktuellen Medien­ko­lumne bei Spiegel online. Es sei darin um die Selbst­ver­pflichtung der ARD-Sender MDR, NDR und RBB gegangen, freien Produ­zenten inves­ti­ga­tiver Dokumen­ta­tionen bei möglichen juris­ti­schen Ausein­an­der­set­zungen künftig finan­ziell und rechtlich beizu­stehen. Die sechs anderen ARD-Inten­danten und auch das ZDF wälzten die Verant­wortung weiterhin an die Produ­zenten ab. Damit hielten Radio Bremen, der Bayerische, Hessische, Westdeutsche, Saarlän­dische und der Südwest­rundfunk an der üblichen Praxis fest: „Die Auftrags­pro­du­zenten müssen die Sender vertraglich von allen Haftungs­ri­siken freistellen. Unter­stützung bekommen sie nur im Einzelfall und auch dann erst im Nachhinein.“

Ein Produzent, so Simon weiter, habe ihr erzählt, er überlege sich, mit seinem bishe­rigen Auftrag­geber zu brechen. Er würde künftig lieber mit jenen Sendern arbeiten, die die Verein­barung mit der Produ­zen­ten­al­lianz unter­zeichnet haben. Dazu passe, was SWR-Chefre­dakteur Fritz Frey sagt: „Als Chefre­dakteur des SWR wünschte ich mir eine einheit­liche Position der ARD. Der Slogan der ARD lautet doch ,Wir sind eins‘.“ Statt­dessen müsse er nun fürchten, dass ihm künftig die spannendsten und damit heikelsten Stoffe gar nicht erst angeboten werden: „Ich wünsche mir, dass der SWR alles dafür tut, um ein attrak­tiver Partner zu sein für Produ­zenten, die mit inves­ti­ga­tiven Stoffen auf dem Markt unterwegs sind.“ – Unver­ant­wortlich im Sinne des Presse­rechts