Skip to main content
Pressemitteilung

Stellungnahme zur Kritik verschiedener Verbände an der von Produzentenallianz und ARD geschlossenen Eckpunktevereinbarung für dokumentarische Auftragsproduktionen

Berlin, 4. Juni 2013 – Mit Erstaunen hat die Produ­zen­ten­al­lianz-Sektion Dokumen­tation die öffent­liche Kritik der AG DOK sowie fünf weiterer Verbände zum Abschluss der zwischen der Produ­zen­ten­al­lianz und der ARD geschlos­senen Eckpunk­te­ver­ein­barung zu Auftrags­pro­duk­tionen zur Kenntnis genommen. Im Hinblick auf das Erreichen noch ausste­hender gemein­samer Ziele zu einer weiteren Verbes­serung der Arbeits­be­dingung im Dokube­reich würden wir es begrüßen, wenn die AG DOK zu einem sachlichen Umgangston zurück­kehrte und so einen konstruk­tiven Dialog ermög­lichte.

Über 30 Jahre lang konnten die Doku-Produ­zenten mit ihrer Verbands­struktur keine wesent­lichen Verbes­se­rungen ihrer Produk­ti­ons­be­din­gungen durch­setzen. Die jewei­ligen Kondi­tionen hingen stark von der Markt- und Verhand­lungs­macht des einzelnen Produ­zenten ab. Die AG DOK verzichtete auf den Abschluss eines Eckpunk­te­pa­piers mit der ARD im Jahr 2011, weil weder eine HU-Erhöhung noch die Aufnahme eines Producers in die Kalku­lation gelang.

Auf Grundlage der von der Produ­zen­ten­al­lianz initi­ierten Proto­koll­notiz zum 12. Rundfunk­än­de­rungs­staats­vertrag konnte nun mit dem durch die Produ­zen­ten­al­lianz verhan­delten Eckpunk­te­papier erstmalig erreicht werden:

Das Aufbrechen der bishe­rigen Vertrags­praxis der Sender und eine Anglei­chung an die für fiktionale Produ­zenten geltenden Rahmen­be­din­gungen (die auch der AG DOK als Vorbild galten). Die Erlös­be­tei­ligung der Produ­zenten an der Auswertung ihrer Produk­tionen, die Möglichkeit zur Rücküber­tragung der Rechte und der Selbst­aus­wertung, die Aufnahme neuer Kalku­la­ti­ons­posten sowie eine Erhöhung der Handlungs­kosten und damit des Gewinns. Für besonders aufwendige Produk­tionen konnte eine Übernahme der Entwick­lungs­kosten durch die Sender durch­ge­setzt werden.

An wesent­lichen Stellen sind Regelungen vereinbart worden, die sogar eine deutliche Verbes­serung gegenüber den fiktio­nalen Eckpunkten bedeuten, wie die Erhöhung der Handlungs­kosten sowie die Möglichkeit, sich bei einer entspre­chenden Auswer­tungs­mög­lichkeit Rechte zur eigenen Auswertung sofort zurück übertragen zu lassen – statt wie bei dem fiktio­nalen Papier zunächst fünf Jahre warten zu müssen.

Dass allein mit dieser Verein­barung die prekäre Situation der Doku-Produ­zenten nicht gelöst werden kann, ist klar. Die Durch­setzung angemes­sener Vertrags­be­din­gungen ist demgemäß auch weiterhin eines der dring­lichsten Ziele der Allianz, welches in weiteren Verhand­lungen mit Sendern sowie in Gesprächen mit der Politik verfolgt werden wird.

Als der maßgeb­liche Produ­zen­ten­verband vertritt die Produ­zen­ten­al­lianz mit ihren über 200 Mitgliedern die Inter­essen der Film- und Fernseh­pro­du­zenten in Deutschland. Die Produ­zen­ten­al­lianz ist ein Unter­neh­mer­verband und keine Inter­es­sen­ver­tretung etwa von Autoren und Regis­seuren. Verhandlung von Vertrags­be­din­gungen für Autoren und Regis­seure ist nicht Teil unseres Verhand­lungs­mandats; diese müssen von den jewei­ligen Inter­es­sen­ver­bänden separat geführt werden.

Zum Text der „Eckpunkte für die vertrag­liche Zusam­men­arbeit zwischen den Mitgliedern der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen e.V. und den ARD-Landes­rund­funk­an­stalten“

Zu einem erläu­ternden Schreiben an die Mitglieder der Sektion

Zur Presse­mit­teilung vom 10. Mai 2013: „Produ­zenten werden am wirtschaft­lichen Erfolg ihrer Filme beteiligt“