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Pressemitteilung

Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende: Abschluss mit vertretbarem Kompromiss

Berlin/München, 8. Oktober 2009 – Die Verhand­lungen der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen und des Verbands Deutscher Filmpro­du­zenten mit der Vereinten Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft ver.di über einen neuen Tarif­vertrag für Film- und Fernseh­schaf­fende sind gestern in München im Grundsatz abgeschlossen worden.

Den besonders strit­tigen Punkt der Höchst­ar­beitszeit hatten die Arbeit­neh­mer­ver­treter auf 12 Stunden pro Tag festlegen wollen – ausnahmslos. Die Produ­zenten plädierten dagegen für eine flexible Regelung: „Insbe­sondere bei aufwän­digen Szenen mit vielen Komparsen und bei Motiven, die nur an bestimmten Tagen zur Verfügung stehen, muss es möglich sein, sich auf die Situation einstellen zu können“, erläutert Prof. Dr. Johannes Kreile, Geschäfts­führer der Sektion Fernsehen der Produ­zen­ten­al­lianz. In den voran­ge­gan­genen Verhand­lungs­runden hatten sich beide Seiten bemüht, Verständnis für die jewei­ligen Positionen zu zeigen: Schutz der Gesundheit der Mitar­beiter und Sicherheit am Produk­ti­onsort, vor dem Hinter­grund großen wirtschaft­lichen Drucks aber auch eine effiziente Produk­ti­ons­ge­staltung.

Jetzt haben sich die Tarif­par­teien darauf geeinigt, die tägliche Höchst­ar­beitszeit auf 13 Stunden zu begrenzen. In beson­deren Ausnah­me­si­tua­tionen sind an einzelnen Tagen Überschrei­tungen möglich, die mit Kompen­sa­tionen in Form von zusätz­lichen Ruhezeiten und Mehrar­beits­zu­schlägen verbunden sind.

„Unsere Branche ist auf den Einsatz, die Motivation und die Kreati­vität ihrer Mitar­beiter besonders angewiesen“, sagt Dr. Christoph E. Palmer, Vorsit­zender der Produ­zen­ten­al­lianz-Geschäfts­führung, „auf der anderen Seite sind die Produ­zenten von den Folgen der Krise, dem Werbe­ein­bruch und damit allgemein sinkenden Budgets besonders betroffen. Ich bin froh, dass auch unsere Verhand­lungs­partner die Gesamt­si­tuation so realis­tisch einschätzen, dass wir diesen Tarif­vertrag mit einem vertret­baren Kompromiss abschließen konnten. Zu berück­sich­tigen war auch, dass im Jahre 2009 keine Tarif­er­höhung – auch nicht rückwirkend – vereinbart wurde.“

Neben der Regelung der Höchst­ar­beitszeit wurde auch eine maßvolle Tarif­er­höhung um zunächst 1,75 % zum 1.1.2010 und weitere 2 % ab 1.1.2011 vereinbart. „Wir freuen uns, dass ver.di die ursprüng­liche Forderung nach einer Erhöhung um 10 % aufge­geben hat und damit auch der schwie­rigen wirtschaft­lichen Situation der Produ­zenten Rechnung trägt“, meint Margarete Evers, Geschäfts­füh­rerin des Verbands Deutscher Filmpro­du­zenten.

Weiterhin haben die Arbeit­geber struk­tu­rellen Verän­de­rungen im Tarif­gefüge für eine Vielzahl von Berufs­gruppen zugestimmt. Das Volumen wird von den Tarif­par­teien mit 1,5 % bis 2 % bewertet, wobei aus Sicht der Arbeit­geber die struk­tu­rellen Verbes­se­rungen annähernd 2% ausmachen. Der neue Tarif­vertrag gilt bis Ende 2011.

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