Das Filmfestival von Toronto habe eine besondere Brückenfunktion zwischen amerikanischem Entertainment, europäischer Filmkunst und asiatischer Bildersucht, schreibt Anke Sterneborg in der Süddeutschen Zeitung und sieht eine „Zugkraft, die das deutsche Kino und die deutschen Stars derzeit in der Welt offenbar haben“.
Das Festival von Toronto sei das wichtigste auf amerikanischem Boden und rangiere weltweit nach Cannes, Berlin und Venedig auf dem vierten Platz, schreibt sie weiter. In diesem Jahr gebe es rei Weltpremieren von großen und mit Spannung erwartete deutsche Produktionen: Neben „Krabat“, der Bestsellerverfilmung nach Otfried Preußler, seien das Max Färberböcks „Anonyma“ mit Nina Hoss – und „Im Winter ein Jahr“ von Caroline Link, die erste Arbeit der Regisseurin seit ihrem Oscar im Jahr 2003.
Sterneborg bespricht kurz und lobend die drei Filme, am liebsten mag sie offenbar „Im Winter ein Jahr“: „Nahezu jeder Film wird in Toronto mit offenen Armen und großem Applaus empfangen, ganz anders als bei dem sehr viel härteren Publikum in Berlin oder Cannes – aber man meint zu spüren, dass Caroline Link wieder besonderen Eindruck hinterlassen hat.“ Vor sechs Jahren habe Link hier „Nirgendwo in Afrika“ gezeigt und damit den ersten Schritt auf dem Weg zum Oscar gemacht: „Der Preis der Freiheit“ (SZ vom 10.9.2008, Seite 13 – Feuilleton)