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Politik und GesetzgebungSender / Plattformen

„Über einen notwendigen Entwicklungssprung in der Medienpolitik“

Aus einem Vortrag des Medien­for­schers Lutz Hachmeister, der am 20. Januar 2020 in Berlin auf einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung zum Thema „Zukunft Medien­po­litik einen Vortrag gehalten hat: Drei Auszüge aus der Medien­kor­re­spondenz:

„Ein Teil der Medien­po­litik ist ja seit längerem, seit der Schröder-Ära, tatsächlich bei der Bundes­be­auf­tragten für Kultur und Medien (BKM) angesiedelt, haupt­sächlich die Filmpo­litik des Bundes, das ist aber kein vollgül­tiges und ein nur begrenzt handlungs­fä­higes Minis­terium.“

„Es gibt weiterhin eine anachro­nis­tisch sender­fi­xierte Medien­po­litik, weil selbst viele „Medien­po­li­tiker“ in den Aufsichts­gremien gar nicht so genau wissen wollen, wie Produk­tionen entstehen, also dass es Autoren, Entwickler, Produ­zenten überhaupt gibt. Sie glauben immer noch: Das macht im Wesent­lichen alles der Sender, alles, was über den Fernseher läuft beim ZDF, macht das ZDF. Die sender­fi­xierte Medien­po­litik hat sich zäh halten können, weil die operative Politik in den Aufsichts­gremien sitzt, man kennt den Inten­danten, man kennt die Haupt­ab­tei­lungs­lei­terin.“

„Wir schlagen neben oder in Kombi­nation mit dem existie­renden öffentlich-recht­lichen System und neben den Privat­sendern eine Art drittes System für die Produktion von hochwer­tigen konkur­renz­fä­higen Film- und Audio­in­halten vor. Diese Stimu­lierung des ästhe­ti­schen und ökono­mi­schen Wettbe­werbs, direct to talent, könnte auch einer intel­lek­tu­ellen und strate­gi­schen Entlastung der bishe­rigen öffentlich-recht­lichen Sender dienen, bei denen schon struk­turell zunehmend Budget­mittel für den insti­tu­tio­nellen Selbst­erhalt verbraucht werden.“ Die Dämmerung des dualen Systems