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Urheberrechtsdebatte übersieht eigentliche Gefahr

Die Debatte um die Urheber­rechte laufe in die falsche Richtung, schreibt Andrian Kreye in der Süddeut­schen Zeitung (Wochen­end­ausgabe). Die eigent­liche Gefahr seien keineswegs illegale Downloader, sondern die Raubko­pierer, die Filme und Musik ganz handfest auf DVDs und CDs in Umlauf bringen und die zum inter­na­tio­nalen organi­sierten Verbrechen gehören. Nach einem Bericht des Beratungs- und Forschungs­in­sti­tutes Rand Corpo­ration (im Aufrag der MPAA) verliere allein die Fiilm­in­dustrie rund 5,5 Milli­arden Dollar durch Raubkopien. Noch viel gravie­render als die Auswir­kungen auf die ameri­ka­nische Volks­wirt­schaft seien jedoch die Folgen für Politik und Gesell­schaft.

Raubkopien seien eine hervor­ra­gende Geldquelle mit geringem Risiko, so Kreye weiter. Die Profit­marge liege um die 1 000 Prozent, einträg­licher als der Drogen­handel. Die Gefahr, länger dafür ins Gefängnis zu wandern, sei gering. So finan­ziere sich nicht auch der Terro­rismus finan­ziert inzwi­schen durch Raubkopien. Im Dreilän­dereck zwischen Brasilien, Argen­tinien und Paraguay würden Gelder für Hisbollah und al-Qaida teils mit DVDs generiert, in Pakistan brächten Raubkopien Geld in die Kriegs­kassen von Taliban und al-Qaida: Gangster in Hollywood (SZ vom 20.6.2009, Seite 13 – Feuil­leton)