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Pressemitteilung

Novellierung des Filmförderungsgesetzes vor dem Kulturausschuss: Regierungsentwurf sieht notwendige Stärkung der Produktionswirtschaft nicht vor

Berlin, 23.Juni 2016 – Am gestrigen Mittwoch fand im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundes­tages die öffent­liche Anhörung zur geplanten Novelle des Filmför­de­rungs­ge­setzes (FFG 2017) statt. Insgesamt 17 Sachver­ständige standen den Abgeord­neten Rede und Antwort. Die Produ­zen­ten­al­lianz wurde durch Mathias Schwarz, den Leiter der Sektionen Kino und Animation vertreten. Im Vorfeld der Anhörung hatte die Produ­zen­ten­al­lianz ihre Positionen in einer weiteren Stellung­nahme vom 15.6.2016 noch einmal dargelegt.

Eine Reihe der von der Produ­zen­ten­al­lianz im letzten Jahr erhobenen Kernfor­de­rungen für ein neues FFG wurden in der Anhörung intensiv disku­tiert. So kriti­sierte die Produ­zen­ten­al­lianz in Überein­stimmung mit den anderen Produ­zen­ten­ver­tretern, dass die Regelungen, die der Entwurf für eine erleich­terte Darstellung des Eigen­an­teils vorsieht, nicht weit genug gehen und die in der konkreten Formu­lierung des Gesetz­ent­wurfs sogar als missglückt bewertet wurden.

Auch weitere Maßnahmen zur Stärkung der Eigen­ka­pi­tal­po­sition der Produ­zenten lässt der Gesetz­entwurf vermissen. Die Forderung der Produ­zenten nach einem nicht verre­chen­baren Erlös­kor­ridor in allen Verwer­tungs­ver­trägen – zumindest für verleih­ge­för­derte Produk­tionen – wurde erneut auch von den Kreativen unter­stützt. Einig waren sich Produ­zenten und Kreative auch in der Kritik an den Bestim­mungen zur Besetzung des Verga­be­aus­schusses, die derzeit eine zwingende Majori­sierung durch die Verwer­ter­seite vorsehen.

Überwie­gende Zustimmung fand die Forderung, für die Sperr­fristen im Laufe des für fünf Jahre geltenden Gesetzes eine Möglichkeit zur Evalu­ierung und gegebe­nen­falls Änderung der Sperr­fris­ten­re­ge­lungen vorzu­sehen.

„Die Novel­lierung des Filmför­de­rungs­ge­setzes ist nicht nur für uns Produ­zenten von heraus­ge­ho­bener Bedeutung, sondern für alle, die mit und für den deutschen Kinofilm arbeiten,“ erklärt Uli Aselmann, Vorsit­zender der Produ­zen­ten­al­lianz-Sektion Kino. „Man muss aller­dings feststellen, dass der Regie­rungs­entwurf eine notwendige Stärkung der Produk­ti­ons­wirt­schaft – und wir sind es nun mal, die die Filme machen – im Verhältnis zu den Verwertern nicht wirklich vorsieht. Das ist bedau­erlich. Im jetzt parla­men­ta­ri­schen Gesetz­ge­bungs­ver­fahren müssen wir dafür kämpfen, dass unsere wichtigsten Forde­rungen wie die Verbes­serung der Eigen­ka­pi­tal­basis oder die maßvolle Moder­ni­sierung der Sperr­fris­ten­re­gelung angegangen werden. Immerhin wird das FFG 2017 die Grundlage dafür schaffen müssen, dass es den Kinofilm, wie ihn das Publikum und wir lieben, auch in 10 Jahren noch gibt.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint rund 230 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.