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Pressemitteilung

Verhandlungen zwischen den Produzentenverbänden und ver.di über einen Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende: Produzenten bewerten Tarifverhandlungen optimistisch

München/Berlin, 13. Mai 2009 – In einer Presse­mit­teilung vom 12. Mai erklärt die Vereinte Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft (ver.di), die Tarif­ver­hand­lungen mit den Film- und Fernseh­pro­du­zen­ten­ver­bänden seien in der dritten Runde „ins Stocken geraten“. Hinter­grund sei die „Weigerung der Arbeit­geber, einer Begrenzung der Arbeitszeit auf zwölf Stunden pro Tag zuzustimmen“.

Dazu nehmen die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen und der Verband deutscher Filmpro­du­zenten wie folgt Stellung:

Die Produ­zen­ten­ver­bände bewerten die Verhand­lungen über einen Tarif­vertrag für Film- und Fernseh­schaf­fende deutlich optimis­ti­scher und hoffen ebenso wie ver.di, dass es gelingt, eine Einigung in den anste­henden Fragen herbei­fzu­ühren.
Bedau­er­li­cher­weise hat ver.di ihre Presse­er­klärung sehr einseitig gefasst, und bestimmte von den Produ­zenten getroffene Aussagen und Fakten unerwähnt gelassen. Damit zeichnet ver.di leider ein verfälschtes Bild der momen­tanen Verhand­lungs­si­tuation.

Die Produ­zen­ten­ver­bände haben sich in den bisher verhan­delten Themen­kom­plexen nicht unerheblich bewegt. Dies gilt auch und besonders für die Frage der Begrenzung der täglichen Höchst­ar­beitszeit. „Wir haben das Angebot von 13 Stunden täglicher Höchst­ar­beitszeit gemacht,“ sagt Margarete Evers, Geschäfts­füh­rende Justit­ziarin des Verbandes Deutscher Filmpro­du­zenten, „ver.di erhebt die Forderung nach dem Zwölf­stun­dentag und erwartet offenbar, dass die Produ­zenten das akzep­tieren, ohne dass ver.di dabei den geringsten Verhand­lungs­spielraum konzi­diert. Ein solcher Stand­punkt erschwert eine Einigung erheblich.“ Dr. Christoph E. Palmer, Vorsit­zender der Geschäfts­führung der Produ­zen­ten­al­lianz, ergänzt: „Jeder Praktiker weiß, dass eine Arbeits­zeit­be­grenzung bei Drehar­beiten auf 12 Stunden absolut reali­tätsfern ist. Schon eine Begrenzung auf 13 Stunden wird in vielen Fällen schwierig.“

Ausführ­licher Erörte­rungen in den weiteren Gesprächen bedarf auch die Frage einer Gagen­er­höhung. Die diesbe­züg­lichen Äußerungen von ver.di in der letzten Verhand­lungs­runde haben die Produ­zenten als ein erfreu­liches und notwen­diges Signal verstanden, sich von der anfänglich erhobenen Forderung nach einer linearen Erhöhung von 10% zu verab­schieden. „Dies würde auch in diesem Bereich den Weg öffnen, sich in dieser Frage anzunähern“, meint Margarete Evers.

Die Produ­zenten streben nach wie vor einen Tarif­ab­schluss an. Dieser muss jedoch von einem gegen­sei­tigen Geben und Nehmen gekenn­zeichnet sein und nicht nur für die Filmschaf­fenden sondern auch für die Produ­zenten – vor allem vor dem Hinter­grund sich verschär­fender Wettbe­werbs- und Rahmen­be­din­gungen, drama­ti­scher Werbe­ein­brüche bei den privaten Sende­un­ter­nehmen und einer rückläu­figen Auftragslage bei den öffentlich-recht­lichen Sendern – vertretbar sein.