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Pressemitteilung

Von den Nachbarn lernen: Warum wir uns Österreichs neue Filmgesetzgebung genauer anschauen sollten

  • Minis­ter­rats­be­schluss: Neues Filmstand­ort­gesetz tritt am 01.01.2023 in Öster­reich in Kraft
  • Produ­zen­ten­al­lianz empfiehlt Orien­tierung an Anreiz­modell für umfas­sende Reform der Filmför­derung in Deutschland

Berlin, den 17.11.2022 – Nach Frank­reich zeigt nun auch Öster­reich wie zukunfts­wei­sende Filmge­setz­gebung aussehen kann. Das erstmals im Juli präsen­tierte Anreiz­modell zur nachhal­tigen Stärkung des Film- und Fernseh­standorts Öster­reich wurde gestern im Minis­terrat beschlossen und kann damit wie geplant zum 01.01.2023 in Kraft treten. Die neuen Gelder aus den Anreiz­för­de­rungen FISA+ und ÖFI+ sollen nationale Produk­tionen aus Kino, Fernsehen, Streaming und VR stärken und den Filmstandort Öster­reich auch inter­na­tional wettbe­werbs­fä­higer und attrak­tiver machen.

Björn Böhning, Geschäfts­führer der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film und Fernsehen e.V. (Produ­zen­ten­al­lianz), empfiehlt für die avisierte Neuge­staltung der Filmför­der­land­schaft in Deutschland den Blick über die deutsche Länder­grenze: „Das gestern beschlossene Anreiz­modell in Öster­reich schafft das, was sich auch die Bundes­re­gierung im Koali­ti­ons­vertrag vorge­nommen hat: Es ebnet den Weg für eine einfa­chere und trans­pa­rente Neuordnung des Filmför­der­systems – und berück­sichtigt dabei, dass bei allen zeitge­mäßen politi­schen Entschei­dungen immer auch der Aspekt der Nachhal­tigkeit mitge­dacht werden muss. Aus unserer Sicht ist ein zuschuss­ba­siertes und ungede­ckeltes Förder­modell wie das öster­rei­chische auch für Deutschland der richtige Ansatz für ein zukunfts­fä­higes Förder­system.“

Aber nicht nur die jüngsten filmpo­li­ti­schen Entschei­dungen in Öster­reich können Vorbild sein für die hiesige Gesetz­gebung: „Aus Sicht der Produk­ti­ons­un­ter­nehmen in Deutschland ist eine Gesamt­stra­tegie aus öffent­licher und privat­wirt­schaft­licher Finan­zierung nötig. Neben einem größeren Engagement des Bundes für ein besseres Förder­system fordern wir mehr kultur­wirt­schaft­liche Verant­wortung von den Streamern und Sendern. Nur so können Wettbe­werbs­fä­higkeit und Innova­ti­ons­kraft nachhaltig erstarken. Für uns ist klar: Die Einführung einer Inves­ti­ti­ons­ver­pflichtung nach franzö­si­schem Vorbild ist der Kern einer vielfäl­tigen und zukunfts­fä­higen Filmwirt­schaft.“, ergänzt Böhning und verweist damit auf die in Frank­reich bestehende Inves­ti­ti­ons­ver­pflichtung für SVOD-Platt­formen in Höhe von 25% des Umsatzes, die unabhängige Produk­ti­ons­un­ter­nehmen stärkt.