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Pressemitteilung

ZDF-Cloud-Gutachten: Produzenten und Urheber müssen an VoD-Auswertung finanziell nachhaltig partizipieren können

Berlin, 4. November 2016 – Mit der Veröf­fent­li­chung des von Prof. Dr. Dörr, Prof. Dr. Holznagel und Prof. Dr. Picot verfassten Gutachtens „Legiti­mation und Auftrag des öffentlich-recht­lichen Fernsehens in Zeiten der Cloud“ wirbt das ZDF für eine umfang­reiche Ausweitung des Angebots des öffentlich-recht­lichen Rundfunks auf allen sozialen Platt­formen und On-Demand-Angeboten. Angesprochen werden die europa­recht­lichen Voraus­set­zungen und die verfas­sungs­recht­liche Legiti­mation im Hinblick auf die Sicherung der Meinungs­vielfalt auch in neuen Verbrei­tungs­wegen. Nicht erwähnt – und das ist der Kardi­nal­fehler dieses Gutachtens – sind die Finan­zie­rungs­fragen der deutlichen Ausweitung der Rechte­nutzung.

„Natürlich freuen wir uns, wenn unsere Inhalte immer attrak­tiver werden und die Sender sie viel weiter verbreiten wollen, als sie es derzeit tun. Wenn man aber über ‚Legiti­mation und Auftrag des öffentlich-recht­lichen Fernsehens in Zeiten der Cloud‘ nachdenkt, darf man die ökono­mi­schen Gegeben­heiten des Marktes nicht ignorieren“, erklärt der Vorsit­zende der Produ­zen­ten­al­lianz, Alexander Thies. „Die Auswer­tungs­rechte für die bestehenden Media­the­ken­an­gebote und erst recht für mögliche Erwei­te­rungen müssten angemessen vergütet werden. Ansonsten würde eine Wertschöpfung der Urheber und Produ­zenten verhindert. Aber dieser Posten fehlt bislang in der Kalku­lation der Sender, und es ist fraglich, ob er die angemessene Höhe haben wird. Daher lehnen wir die fortge­setzte Entwertung von Produ­zen­ten­rechten entschieden ab und fordern statt­dessen den Ausbau von kommer­zi­ellen VoD-Angeboten. Abgesehen davon, dass diese Lösung auch den Sendern zusätz­liche Einnahmen verschaffen würde, könnte so auch eine angemessene Vergütung von Urhebern und Produ­zenten für die non-lineare Nutzung ihrer Werke sicher­ge­stellt werden.“

„Die Zukunft darf nicht ohne Produ­zenten und Urheber gestaltet werden. Sie müssen an VoD finan­ziell nachhaltig parti­zi­pieren können“, so Alexander Thies weiter. „Wenn der Gesetz­geber die Aufgaben des Rundfunks erweitern und ihm ‚in Zeiten der Cloud‘ umfas­sende Möglich­keiten der Nutzung auf sämtlichen Verbrei­tungs­wegen im Netz gestatten soll, muss auch die Bezahlung derer, die die Inhalte schaffen, sicher­ge­stellt werden.“


Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 240 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.