PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 28. Juni 2025 – Die Creators Conference 2025 by Produktionsallianz in Kooperation mit dem Filmfest München am 27. Juni 2025 wurde zu einem kraftvollen Auftakt für das 42. Filmfest München. Die rund 400 Gäste – eine inspirierende Mischung aus Filmproduktionsbranche, internationalen Speaker:innen, Content Creator:innen und politischen Entscheider:innen – diskutierten auf zwei Bühnen wirtschaftliche Herausforderungen, produzentische Trends und neue Formen der internationalen Zusammenarbeit. Von der Creators Conference nahm die Branche viele positive Signale und Inspiration mit.
Wiebke Wiesner, kommissarische Geschäftsführerin der Produktionsallianz, und Dr. Florian Herrmann, bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, begrüßten die rund 400 Gäste im Amerikahaus in München.
„Die Branche schaut mit Zuversicht in die Zukunft. Wirtschaftliche Herausforderungen, technologischer Wandel und sich verändernde Konsumgewohnheiten fordern die Kreativität und Wandelbarkeit des produzentischen Schaffens heraus. Die Creators Conference hat gezeigt, wie groß die Bereitschaft der Branche ist, sich zu entwickeln, zu experimentieren und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. In unseren Reihen gibt es so viel Mut, Kreativität und Offenheit auch für völlig neue Formen der internationalen Zusammenarbeit, das wurde auf den Bühnen und im Publikum immer wieder formuliert. Mit den positiven Signalen aus der Politik zur Umsetzung eines steuerlichen Anreizsystems und der Investitionsverpflichtung haben wir echten Rückenwind. Wichtig sind nun der Rechterückbehalt und die zügige Umsetzung, dann kommt Deutschland endlich zurück auf die Landkarte der europäischen Filmstandorte.
Die Creators Conference war der Türöffner für das Filmfest und die Brücke in die neue Zukunft der Filmwirtschaft“, so fasst Wiebke Wiesner zusammen.
Auf dem Panel „Zwischen Vision und Wirklichkeit. Zukunftsszenarien für Film und Medien im digitalen Wandel“ mit Fred Kogel – CEO von LEONINE, Katrin Tischer – ehemalige Geschäftsführerin vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger und moderiert von der Künstlerischen Co-Leiterin Filmfest München Julia Weigl wurde betont: Wenn wir unsere Demokratie sichern wollen, braucht es informierte Bürgerinnen und Bürger. Das geht nur mit einer Vielfältigkeit journalistischer Formate. Tageszeitungen ordnen heutzutage nicht nur Geschehnisse ein, sondern schneiden die Inhalte auch auf die diversen Zielgruppen zu. Zur Zukunftssicherung gehört auch, dass wir alle Beschäftigten für die Transformation weiterbilden und mit dem entsprechenden digitalen Werkzeugen ausstatten müssen. Dieser digitale Wandel erfordert einen technischen Prozess, den wir nutzen lernen müssen. Wichtig bleibt, den menschlichen Rechercheur hinter der generierten Technologie beizubehalten.
Auf einem weiteren Panel diskutierten Dr. Nadine Bilke – Programmdirektorin ZDF, Katja Hofem – Vice President Content DACH Netflix, Inga Leschek – Chief Content Officer RTL Deutschland, Christine Strobl – Programmdirektorin ARD über das Thema „Post Peak TV – Wie geht es weiter mit Fernsehen und Sreaming“, moderiert wurde das Panel von der Journalistin, Filmproduzentin Dr. Alice Brauner.
Über neue Trends im Entertainment diskutierte Bob Heinemann – Creative Producer, Geschäftsführer Watch Lola, mit Wiebke Schodder – Director Non-Fiction DACH Netflix, Nina Klink – Produzentin, Geschäftsführerin von Seapoint Productions und Schauspieler und TikTok-Content Creator Helge Mark. Hier war man sich einig: Es gibt nicht das eine Genre oder Format, sondern es geht immer und auch weiterhin um die Zusammenarbeit.
Ob und wie die Plattformlogik von YouTube das non-fiktionale Erzählen verändern, diskutierte Filmkritiker und YouTube-Creator Robert Hofmann mit Maximilian von Perfall – Strategic Partnerships YouTube DACH & PL und Kay Siering – Geschäftsführer Spiegel TV, Vorsitzender der Sektion Dokumentation, Produktionsallianz. Hier hieß es: YouTube schafft Möglichkeiten die eigene Marke dorthin zu verlängern, wo die größte Zielgruppe ist. Die Plattform ist ein Monetarisierungsfeld, die ihren Contentpartnern alle möglichen Tools für eine exakte Analyse ihrer Formate und deren Audience liefert. YouTube ist ein wichtiger Baustein in der Finanzierung und ein Kreativlabor für die Formatentwicklung — eine Rampe für Produktionen, die wir sonst nicht starten würden. Die Plattform ist für uns ein echter Katalysator, um neu Nutzergruppen zu erschließen.
Stephen Follows – Film Data Researcher und Industry Consultant, referierte (ENG) über Daten, die eine Makroperspektive auf den deutschen Kinofilm ermöglichen. Schlussfolgerungen seiner Analyse: Germany should invest in training, protect local voices, and avoid over-serving global giants.
Auf dem Panel „Neuer Wind in den Segeln der Filmreform“ mit Peter Dinges – Vorstand der Filmförderungsanstalt, Dr. Jan Ole Püschel – Leiter Abteilung K3 Medien und Film des Beauftragten für Kultur und Medien, und Janine Jackowski – Produzentin, Komplizen Film GmbH, Vorsitzende der Sektion Kino und Mitglied im Gesamtvorstand der Produktionsallianz, fragte Moderatorin Dr. Alice Brauner nach den Ankündigungen von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer am Vormittag nochmals detaillierter nach der Filmreform. Dr. Jan Ole Püschel bestätigte, dass die Gesetzentwürfe weitgehend vorliegen und gemeinsam mit den Ländern zügig diskutiert und in die parlamentarische Abstimmung gehen sollen.
Auf dem Panel „Impact von KI auf Storytelling und neue Business Modelle“ sprachen Stephanie Schettler-Köhler – Vorstand PAL Next AG, Geschäftsführerin Storybook Studios, und Esther Gronenborn – Drehbuchautorin und Regisseurin, AI Filmmaker und Creator, visuelle Künstlerin, mit Innovation Manager Jan-Hendrik Holst über ein neues kreatives Terrain im Spannungsfeld zwischen Effizienz und Ästhetik, Inspiration und Irritation. Sie berichten von ihren konkreten Erfahrungen mit Human-AI-Co-Creation und diskutieren, wie KI neue Erzählformen und eine neue ökonomische Dimension verspricht.
Auf dem Panel „Equity Investment für unabhängige Produktionsfirmen“ sandte Alexandra Lebret – Partnerin der Axio Capital, die Botschaft: Europe is the new Eldorado. There is no better place as a producer: You have talents, infrastructure and tax credit systems. And it is the key to financing by giving value to the many European territories.
Martje Friedrich – Produzentin, Geschäftsführerin Labo M, diskutierte mit Kurator Erwin M. Schmidt über „Data Driven Storytelling – Wie Zielgruppen Teil des kreativen Prozesses werden“ und gab Einblicke in eine datenbasierte Erzählpraxis, bei der Nutzerverhalten auf Mediatheken, Online-Plattformen und Social Media systematisch analysiert wird.
Auf dem Panel „Original Human Storytelling im Zeitalter von KI“ diskutierte Moderatorin Julia Weigl mit Michael Rose – Produzent, CEO Magic Light Pictures, und Mark Wachholz – KI Filmemacher, Storytelling Explorer, vor dem Hintergrund ihrer eigenen Wege als Creators und mit einem Blick auf den europäischen Animationsfilms über die Relevanz und Grenzen des menschlichen Erzählens: von der kreativen Vision über die Publikumsresonanz bis zur finanziellen Realität.
Justus Riesenkampff – EVP Nordics & Benelux Beta Film, sprach über Trends in internationaler Finanzierung und Co-Production: Konsolidierung, Finanzierungslücken, geopolitische Unsicherheiten – die internationale Finanzierungslandschaft für Kino, TV und Streaming ist in Bewegung. Neue Player, hybride Modelle und verschobene Risikostrukturen prägen die Dynamik – und den Wettbewerb um Stoffe, die überhaupt noch realisiert werden.
Auf dem Panel „Vergütungsansprüche in Zeiten von Cloud & KI“ diskutierten Albrecht Bischoffshausen – Geschäftsführer VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten, und Sabine Wenath-Merki – Produzentin, Geschäftsführerin Hager Moss Film, über die Zukunft von Verwertungsgesellschaften und notwendige Anpassungen im System. Ein Blick auf Vergütungsansprüche im Wandel technologischer und regulatorischer Realitäten.
„Show me the money!“ – so hieß es auf dem von Alexandra Streichfuss und Dr. Johann Heyde (beide Partner bei SKW Schwarz) moderierten Panel mit Kai Fischer – Head of Constantin Creators, Irina Ignatiew – Managing Director Boxwork Media, Sandra Freisinger-Heinl – Geschäftsführerin Brandplace & Chairwoman Branded Content Marketing Association, und Daniel Gatzke – Gründer und Geschäftsführer GATZKE.MEDIA, vor dem Hintergrund der Frage, was Content morgen kostet und wer ihn bezahlt. Zu bestehenden und neuen Finanzierungsmodellen für kreative Medienformate hieß es: Eine große YouTube-Produktion ist gar nicht so anders als eine Kinoproduktion. Der Unterscheid sind die vielen Analysen, so dass datenbasiert besser abgeschätzt werden kann, was funktioniert. Es kommt darauf an, diesen direkten Zugang zur Zielgruppe mit unserer klassischen Entwicklungskompetenz zusammenzubringen.
Zum Abschluss zogen Laura Machutta – Produzentin und Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der Produktionsallianz, und Christoph Gröner, Festivaldirektor, Geschäftsführer und Künstlerischer Co-Leiter Filmfest München, eine rundum positive Bilanz. Es war ein ein Tag voller Perspektiven, Prognosen und Positionierungen, ein gelungener Auftakt des 42. Filmfest München und ein positiver Blick in die Zukunft.
Wir danken unserem Kurator Erwin M. Schmidt.
Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.