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Pressemitteilung

Deutscher Produzententag 2011

ProSiebenSat.1 bietet 22 % Erlös­be­tei­ligung bei Product Placement an / KfW stellt Filmfi­nan­zie­rungs­pro­gramm vor / Kultur-Staats­mi­nister Bernd Neumann appeliert an Fernseh­sender: Mehr deutsche Kinofilme ins Fernsehen / Gedenken an Bernd Eichinger und Fritz Raff

Berlin, 10. Februar 2011 – „Das Echo ist überwäl­tigend!“ Das sagte Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­stands der Produ­zen­ten­al­lianz bei der Begrüßung der ca. 400 Gäste beim Deutschen Produ­zen­tentag am 10. Februar in der Berlin-Branden­bur­gi­schen Akademie der Wissen­schaften. Er bedankte sich insbe­sondere bei ZDF-Justitiar Prof. Dr. Carl-Eugen Eberle und seinem Stell­ver­treter und Nachfolger Peter Weber für die konstruktive Zusam­men­arbeit bei den „Eckpunkten der vertrag­lichen Zusam­men­arbeit bei Auftrags­pro­duk­tionen“ mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen, die nach einer entspre­chenden Verein­barung mit der ARD 2009 im vergan­genen Jahr abgeschlossen wurde. Bei dieser Gelegenheit erinnerte Alexander Thies an den jüngst verstor­benen früheren ARD-Vorsit­zenden Fritz Raff, mit dem die ARD-Verein­barung seinerzeit auf den Weg gebracht wurde. In einer Schwei­ge­minute gedachten die anwesenden Produ­zenten, Politiker, Filmför­derer und Verbands­ver­treter auch Bernd Eichinger, dessen Todes­nach­richt vor zwei Wochen nicht nur die Filmwirt­schaft schockiert und erschüttert hatte. In einer bewegenden Rede gedachte Martin Moszkowicz, Mitglied des Gesamt­vor­stands der Produ­zen­ten­al­lianz, des großen Filmpro­du­zenten: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ein verstor­benes Mitglied der Medien­branche jemals mit so viel Aufmerk­samkeit und Zuneigung bedacht wurde.“

Auch Andreas Bartl, Vorstand Fernsehen der ProSiebenSat.1 Medien AG kam in seiner Keynote „ProSiebenSat.1 und die Produ­zenten“ auf Bernd Eichinger zu sprechen. Bei der Trauer­feier habe man sehen können, wie gut die Vernetzung und wie groß die Gemein­schaft Bernd Eichingers gewesen sei. „Allein geht nichts“, auch bei ProSiebenSat.1 nicht: „Wir wären nichts ohne die Kreati­vität und den unter­neh­me­ri­schen Mut der Produ­zenten.“ Bartl kündigte an, die Inves­ti­tionen ins Programm von derzeit 1 Mrd. Euro künftig zu erhöhen; der „Löwen­anteil“ gehe an deutsche Produ­zenten. Auch beim Umgang mit Erlösen aus dem jetzt zuläs­sigen Product Placement gehe man auf die Produ­zenten zu. Zwar bestehe man darauf, die Vermarktung der in Deutschland neuen Werbeform selbst zu kontrol­lieren, man biete jedem Produ­zenten aber 22 % an: „Ein schockierend gutes Angebot.“ Aller­dings müsse man die Erwar­tungen zügeln: „Product Placemet ist eine neue Ölquelle, aber es fließt nicht sehr viel Öl – und es hat seine Tücken.“

Im Gespräch mit Produ­zen­ten­al­lianz-Geschäfts­führer Dr. Christoph E. Palmer sagte Philipp Schindler, Vice President, Northern & Central Europe Google, bei der Google-Tochter YouTube bekämen Rechte­inhaber einen erheb­lichen Anteil von den Werbe­ein­nahmen im Zusam­menhang mit dem Abruf ihrer Inhalte. Dabei sei es unerheblich, wer die Inhalte hochge­laden habe, und wenn es der Rechte­inhaber wünscht, könnten seine Filme auch einfach gelöscht werden. „Wie können Content-Produ­zenten mit dem Internet Geld verdienen?“ war der Titel des Gesprächs, klar wurde zumindest, dass Content-Produ­zenten mit dem Internet Geld verdienen können. Zum wie fassten Philipp Schindler und Christoph Palmer eine geson­derte Infor­ma­ti­ons­ver­an­staltung ins Auge.

Staats­mi­nister Bernd Neumann MdB, Beauf­tragter der Bundes­re­gierung für Kultur und Medien appel­lierte anschließend an die öffentlich-recht­lichen Sender, insbe­sondere die ARD: „Binden Sie den deutschen Film in Ihr Programm ein! Gespeist mit Milli­arden an Gebüh­ren­geldern haben Sie den Auftrag, für Kultur zu sorgen – auch für Kinokultur“. In seiner Grund­satzrede „Die Filmpo­litik der Bundes­re­gierung“ erläu­terte Neumann die umfang­reichen Aktivi­täten der Bundes­re­gierung in Filmpo­litik und Filmför­derung und freute sich darüber, dass jetzt ein neues Finan­zie­rungs­in­strument entstanden ist: das Filmfi­nan­zie­rungs­pro­gramm der KfW.

„Ich habe das Thema Filmfi­nan­zierung zur Chefsache gemacht,“ erklärte Dr. Ulrich Schröder, Vorsit­zender des Vorstands der KfW Banken­gruppe. In seiner Präsen­tation stellte er klar, dass es sich um keine Zuschüsse, sondern um Kredite handelt: „Wir sind eine Bank.“ Aller­dings gebe es die Produkte, die die KfW in ihrem Filmfi­nan­zie­rungs­pro­gramm anbietet, bisher kaum oder gar nicht. Schwer­punkt sei die GAP-Finan­zierung, mit der Lücken in einer Filmfi­nan­zierung geschlossen werden, daneben gebe es Develo­pment, Anschub- und Zwischen­fi­nan­zie­rungen. „Nehmen Sie uns beim Wort, dass dieses Programm zum Tragen kommt.“

Die Produ­zen­ten­al­lianz dankt sehr herzlich ihren Sponsoren, ohne die der Deutsche Produ­zen­tentag 2011 in dieser Form nicht statt­finden könnte: Sixt rent a car, BLS Südtirol Alto Adige, KODAK GmbH, ZVEI – Zentral­verband Elektro­technik- und Elektronik­in­dustrie e. V.

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 200 Produk­tions-unter­nehmen aus den Bereichen Animation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.

Die KfW zeigt auf Ihrer Website Ausschnitte der Rede von Dr. Schröder im Video-Stream: Filmfi­nan­zierung durch die KfW [Link nicht mehr verfügbar]