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Pressemitteilung

Deutscher Produzententag 2016: Erfolge, Eckpunkte und die Voraussetzung für Innovation

Berlin, 11. Februar 2016 – Im bis auf den letzten Platz gefüllten Plenarsaal der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin fand am heutigen Donnerstag der Deutsche Produ­zen­tentag 2016 statt, die film- und medien­po­li­tische Stand­ort­be­stimmung der Produ­zen­ten­al­lianz zum Jahres­beginn.  

Nach einer Gedenk­minute für die unlängst verstor­benen Produ­zen­ten­per­sön­lich­keiten Wolfgang Rademann und Haro Senft blickte Alexander Thies, Vorsit­zender der Produ­zen­ten­al­lianz, auf das in vielfacher Hinsicht erfolg­reich verlaufene vergangene Jahr zurück. Deutsche Filme und Kopro­duk­tionen hätten 2015 mit 37,1 Millionen Zuschauern und einem Markt­einteil von 27,5 Prozent ein Rekor­d­er­lebnis gehabt, auch im Fernsehen sei deutscher Content anhaltend erfolg­reich. „Es gab kaum einen Tag, an dem die meist­ge­sehene Sendungen keine deutschen Produk­tionen waren.“ Deutsche VFX-Produ­zenten seien an zahlreichen inter­na­tio­nalen Block­bustern beteiligt gewesen, und auch beim Werbefilm seien deutsche Produ­zenten führend.

Auch in politi­scher Hinsicht kann die Produ­zen­ten­al­lianz auf wichtige Fortschritte und Erfolge zurück­blicken. Beim Deutschen Filmför­der­fonds DFFF, der nach der Kürzung auf 50 Millionen Euro schon im Sommer 2015 überbucht war und etliche Produk­tionen vor dem Aus gestanden hatten, ist es im Zusam­men­spiel mit Haushalts­experten des Deutschen Bundestags und Kultur­staats­mi­nis­terin Monika Grütters nicht nur gelungen, die Katastrophe für das laufende Jahr abzuwenden, sondern auch, den DFFF für die nächsten Jahre zu sichern und sogar aufzu­stocken. Überdies wurde die kultu­relle Filmför­derung des Bundes um 15 Millionen Euro aufge­stockt: „Ein starkes Wort, jetzt wird es darauf ankommen, die Kompa­ti­bi­lität mit dem DFFF zu gewähr­leisten“, so Alexander Thies.

Ein zentrales Thema beim Deutschen Produ­zen­tentag 2016 waren die „Eckpunkte für ausge­wogene Vertrags­be­din­gungen und eine faire Aufteilung der Verwer­tungs­rechte“, zu denen sich die ARD verpflichtet hat. „Nach jahre­langen inten­siven, schwie­rigen, sehr strit­tigen, aber immer konstruk­tiven Konsul­ta­tionen liegt jetzt ein einheit­liches Regelwerk für alle Programm-Genres und alle ARD-Programme vor“, so Alexander Thies. Die „Eckpunkte 2.0“ regeln, dass die ARD künftig zahlreiche Kalku­la­ti­ons­posten anerkennt, die bislang von den Produ­zenten selbst finan­ziert werden mussten. Erstmals in der Geschichte der Auftrags­pro­duktion in Deutschland erhalten Produ­zenten zudem in größerem Umfang die Möglichkeit, Rechte an ihren Produk­tionen von Anfang an selbst zu verwerten. Ebenfalls erstmals wird darüber hinaus eine syste­ma­tische Erfolgs­prä­mierung für Produ­zenten geschaffen. Alexander Thies betonte, dass das neue Regelwerk nicht allein für Mitglieder der Produ­zen­ten­al­lianz gelte, sondern für alle Produ­zenten. Er dankte stell­ver­tretend für alle Betei­ligten der ARD-Vorsit­zenden und MDR-Inten­dantin Karola Wille, die den anwesenden Produ­zenten und Branchen­ver­tretern die „Eckpunkte 2.0“ anschließend detail­liert vorstellte.

Beim abschlie­ßenden Panel disku­tierten Bettina Reitz, Präsi­dentin der HFF München, Frank Hoffmann, Geschäfts­führer Programm RTL Television, Karola Wille und Alexander Thies darüber, ob das Fernsehen (noch) innova­ti­ons­fähig ist. Natur­gemäß konnte die Frage nicht abschließend beant­wortet werden, klar wurde jedoch, dass Serien wie „Die Stadt und die Macht“ oder „Deutschland 83“ als Erfolge bewertet werden müssten, obwohl sie bei den Zuschau­er­zahlen die Erwar­tungen eher nicht erfüllt hatten. Eine Erfolgs­be­wertung allein auf Quoten­basis greife zu kurz. Einbe­zogen werden müsse auch die Verbreitung jenseits des linearen Fernsehens, denn: „Das Publikum sucht und findet seine Programme dort, wo sie sind“, so Alexander Thies. Entscheidend sei, dass Produ­zenten auch wirtschaftlich die Möglichkeit haben müssten, in die Entwicklung zu inves­tieren und damit die Grundlage für Neues zu schaffen.

Nach dem Deutschen Produ­zen­tentag 2016 lud die Produ­zen­ten­al­lianz wie im letzten Jahr zu einem Empfang in das Haus der Commerzbank ein. Nach kurzen Grußworten von u.a. Holger Werner, Bereichs­vor­stand der Commerzbank AG, Prof. Monika Grütters MdB, Staats­mi­nis­terin für Kultur und Medien, und Iris Berben, Präsi­dentin der Deutschen Filmaka­demie, läuteten die Produ­zenten mit ihren Gästen den Beginn der 66. Inter­na­tio­nalen Filmfest­spiele Berlin ein.

Die Produ­zen­ten­al­lianz dankt sehr herzlich den Sponsoren des Deutschen Produ­zen­tentags 2016: Sixt mov(i)es, getty images, adag Film Services, BTO 24 und B2Btrip Hotel­netzwerk. Ebenso herzlich dankt die Produ­zen­ten­al­lianz den Sponsoren des Auftakt­emp­fangs zur 66. Berlinale: Commerzbank, Mionetto und Südliche Weinstraße.


Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint rund 230 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.