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Pressemitteilung

Deutscher Produzententag 2022 – Björn Böhning: „die Streichung des Unterhaltungsauftrages wäre ein Sargnagel für das Öffentlich-Rechtliche System“ | Fachkongress debattiert über Medienstaatsvertrag

 

Berlin, 6. Mai 2022 – Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen e.V. freut sich heute den Deutschen Produ­zen­tentag wieder physisch veran­staltet zu haben.  Mit rund 350 geladenen Gästen hat der tradi­tio­nelle Fachkon­gress in diesem Jahr im Kino Inter­na­tional den Medien­staats­vertrag zu seinem Fokus­thema gemacht.

Nach einer offizi­ellen Staffel­übergabe und Begrü­ßungs­worten an die Branche hat der neue Geschäfts­führer der Produ­zen­ten­al­lianz Björn Böhning das Podium mit dem Titel „Medien­staats­vertrag – Novel­lierung und Ausblick“ eröffnet und seine Forderung betont: „Unter­haltung ist und muss elemen­tarer Bestandteil des Öffentlich-Recht­lichen Rundfunks bleiben. Ohne Unter­haltung kann der Öffentlich-Recht­liche Rundfunk seinem Auftrag von Kultur, Bildung, Beratung und Infor­mation keine Sorge tragen. Nicht ohne Grund ist es ein Voll- und kein Sparten­pro­gramm. Die Strei­chung des Unter­hal­tungs­auf­trages wäre ein Sargnagel für das Öffentlich-Recht­liche System. Dieses System ist Teil unserer demokra­ti­schen Medien­ordnung.“

 

Nanni Erben, Geschäfts­füh­rerin von MadeFor Film GmbH sieht in Unter­hal­tungs­sen­dungen das Fundament des Öffentlich-Recht­lichen Systems. „Unter­hal­tungs­sen­dungen wie der Tatort schaffen einen Rahmen um gesell­schafts­re­le­vante Themen wie z.B. Rollen­bilder, Diver­sität oder Missbrauch zu setzen – ein Spiegel unserer Gesell­schaft. Unter­haltung kann deshalb gar nicht trenn­scharf von Infor­mation, Bildung, Kultur und Beratung betrachtet werden.“

Heike Raab, Bevoll­mäch­tigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa und Medien: „Wenn wir wirklich die Breite der Gesell­schaft erreichen wollen, dann muss der Auftrag von Kultur, Bildung, Beratung und Infor­mation zwangs­läufig auch unter­haltend sein.“

Oliver Schenk, Staats­mi­nister für Bundes­an­ge­le­gen­heiten und Medien und Chef der Sächsi­schen Staats­kanzlei: „Es geht gar nicht darum die Unter­haltung abzuschaffen. Der Öffentlich-Recht­liche Rundfunk soll auch weiterhin infor­mieren, bilden, kultu­relle Aspekte vermitteln und beraten. Natürlich gehört dazu auch die Unter­haltung. Aber sie muss eben einem Öffentlich-Recht­lichen Profil entsprechen.“

Patricia Schle­singer, ARD-Vorsit­zende und Inten­dantin des rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg: „Ich freue mich, dass wir nach 6 Jahren auf der Zielgraden zu sein scheinen. Klar ist: der Öffentlich-Recht­liche Rundfunk ist das Rückgrat unserer Demokratie. Gerade in der aktuellen Zeit zeigt sich, wie wichtig der Öffentlich-Recht­liche Rundfunk ist. Umso mehr müssen wir ihn so aufstellen, dass er nicht nur für unsere Generation, sondern auch für die Zukunft stabil ist. Dafür brauchen wir einen zeitge­mäßen Auftrag und vor allem eine breite Akzeptanz. Unter­haltung schafft auch Akzeptanz.“

Moderiert wurde das Panel von Helmut Hartung, Chefre­dakteur von medienpolitik.net.

Die Produ­zen­ten­al­lianz hat sich besonders über die Anwesenheit der Kultur­staats­mi­nis­terin Claudia Roth MdB gefreut, die in ihrem Grußwort lobende Worte für das schnelle und flexible Engagement der Produ­zen­ten­al­lianz in Bezug auf den Ukraine Krieg fand.

Mit den Platt­formen und Netzwerken new start.media und aktorky-ta-aktory.org leistet die Produ­zen­ten­al­lianz einen wichtigen Beitrag, um geflüch­teten Kolle­ginnen und Kollegen aus der Ukraine eine rasche Integration in den deutschen Arbeits­markt zu ermög­lichen.