PRESSEMITTEILUNG
14.10.2024 – Heute haben sich nach langwierigen und zähen Verhandlungen Produktionsallianz, Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie Schauspielverband BFFS auf einen Tarifabschluss geeinigt. Dazu erklärt PA-Vorstandssprecher Björn Böhning:
„Endlich! Nachdem ver.di einseitig und überraschend die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für gescheitert erklärt hatte, haben wir nun den Durchbruch erzielt. Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich auf neue Tarifregelungen für die Branche und die Film- und Fernsehschaffenden geeinigt. Damit sind Rechtssicherheit und Wettbewerbsklarheit für die nächsten Jahre sichergestellt. Mit dem Erhalt der Flexibilität von Arbeitszeiten, moderaten Gagenerhöhungen und einer langen Laufzeit wurden die Ziele der Arbeitgeber vor der Tarifrunde weitgehend erfüllt. Das ist ein wichtiges Signal an die Branche in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.“
Die Gagen werden zum 01.05.25 sowie 01.01.26 um jeweils 2,5% erhöht. Zugleich bleibt es beim Erhalt der Flexibilität auf bis zu 12 Stunden pro Tag bzw. 60 Stunden in der Woche. Damit wird weiterhin die Tariföffnungsklausel im Arbeitszeitgesetz sinnvoll genutzt. Eine Rückwirkung des Tarifvertrages schafft auch Rechtssicherheit für die Zeit zwischen „Scheiterns-Erklärung“ und heute. Der Gagentarifvertrag hat eine Laufzeit bis 31.12.2026, der Manteltarifvertrag bis 31.08.2027.
Die Tarifparteien einigten sich ferner auf Gutschriften auf dem Zeitkonto der Arbeitnehmenden ab fünf zusammenhängenden Drehtagen Beschäftigung bis hin zu einem Arbeitszeitverkürzungstag nach 20 Drehtagen. Den Wünschen der Arbeitnehmer nach Erholung im hochproduktiven Produktionsgeschäft wird damit Rechnung getragen.
„Gewerkschaften und Arbeitgeber haben hart gerungen. Ein Jahr Tarifrunde liegt hinter uns. Ich bin erleichtert, dass die Sozialpartnerschaft in der Branche weiterhin trägt und danke den Verhandlungsführern von ver.di und BFFS für die harte, aber stets verantwortungsbereite Gesprächsführung. Auch wenn das Ergebnis für die Arbeitgeber schwierige Herausforderungen birgt: Mit den Elementen von Arbeitszeitflexibilität und Erholungsanspruch sowie Elementen der Alterssicherung und künftigen Regeln für Künstliche Intelligenz haben wir der Branche den Weg in die digitale Zukunft sozialpartnerschaftlich bereitet.“
v.l.n.r.:
Bernhard F. Störkmann, Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS)
Björn Böhning, Produktionsallianz
Matthias von Fintel, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
Foto: © Produktionsallianz