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Pressemitteilung

Herbstumfrage 2023 der Produzentenallianz: Lage der Film- und Fernsehbranche trübt sich dramatisch ein

Berlin, den 4.12.2023 – Laut der diesjäh­rigen Umfrage unter den Produk­ti­ons­un­ter­nehmen der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film und Fernsehen e.V. (kurz: Produ­zen­ten­al­lianz) schauen Filmschaf­fende und Produk­ti­ons­un­ter­nehmen mit großer Sorge auf das kommende Jahr. 56 Prozent der Unter­nehmen schätzen die allge­meine wirtschaft­liche Lage aktuell als schlecht oder sehr schlecht ein. Fast jedes zweite Unter­nehmen verzeichnet Auftrags­rück­gänge, die Umsetz­er­war­tungen für 2024 sinken weiter. Nur 2 Prozent glauben, dass die allge­meine Lage im kommenden Jahr gut oder sehr gut sein wird.

Björn Böhning, CEO und Sprecher des Gesamt­vor­stands der Produ­zen­ten­al­lianz: „Wir sehen eine drama­tische Eintrübung der konjunk­tu­rellen Lage der Filmwirt­schaft. Die Produ­zen­ten­al­lianz fordert mit Nachdruck 3 Säulen aus Inves­ti­ti­ons­ver­pflichtung einschließlich Rechte­rück­behalt, einem inter­na­tional wettbe­werbs­fä­higen Steuer­an­reiz­modell und der zügigen Reform des Filmför­der­ge­setzes.“

Ein Grund für die schlechte Aussicht sind signi­fi­kante Auftrags­rück­gänge. 45 Prozent der befragten Unter­nehmen gaben an, dass ihr diesjäh­riger Umsatz im Verhältnis zu den Vorjahren gesunken ist.

Die Unter­neh­mens­ge­winne bleiben im Vergleich zum Vorjahr auf einem im Durch­schnitt niedrigen Niveau (Median: 2,5 – 5%). Dabei ist der Anteil der Unter­nehmen, die entweder rote Zahlen geschrieben haben oder nur Gewinn­margen bis zu 5% hatten, von etwa der Hälfte der befragten Unter­nehmen auf 68% gestiegen. Fiction-produ­zie­rende Filmfirmen bewegen sich stärker im Bereich prekärer Gewinn­margen als Non-Fiction-Hersteller.

Wie auch in den vergan­genen Jahren sind ARD (34%) und ZDF (30%) die zentralen Auftrag­geber der Unter­nehmen in der Stich­probe, gefolgt von der RTL-Gruppe, den inter­na­tio­nalen Streamern (beide 8%) und ProSiebenSat.1 (6%). Betrachtet man nur die Fiction-Genres, liegen die inter­na­tio­nalen Streamer mit 10% deutlich vor der RTL-Gruppe (4%) und dem ProSiebenSat.1-Konzern (1%).

Die Herbst­um­frage ist die jährliche Mitglie­der­be­fragung der Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen. Sie wird seit 2009 durch­ge­führt. Befragt wurden 329 Mitglieder der Produ­zen­ten­al­lianz im Zeitraum zwischen dem 19.10.2023 und dem 18.11.2023. Die Grund­ge­samtheit umfasste 329 Unter­nehmen, von denen 138 vollständig teilge­nommen haben (Rücklauf­quote: 42%). Ohne Werbefilmproduzent:innen lag die Rücklauf­quoten bei 55% („Fiction“ 57 % und „Non-Fiction“ 56 %).

Unter „Gesamt“ wurden Antworten aller Mitglieds­un­ter­nehmen bis auf Werbe­film­pro­duk­ti­ons­un­ter­nehmen erfasst. Die Kategorie „Fiction“ umfasst Mitglieds­un­ter­nehmen, die überwiegend fiktionale Formate für Kino, Streaming und/oder TV herstellen. Unter der Kategorie „Non-Fiction“ sind Mitglieds­un­ter­nehmen erfasst, die überwiegend Enter­tainment- und/oder dokumen­ta­rische Formate herstellen.

Abb. 1: Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage der deutschen Produktionsbranche (2022 und 2023)
Abb. 2: Beurteilung der zukünftigen wirtschaftlichen Lage der deutschen Produktionsbranche (2023 und 2024)
Abb. 3: Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage des eigenen Unternehmens (2022 und 2023)
Abb. 4: Beurteilung der zukünftigen wirtschaftlichen Lage des eigenen Unternehmens (2023 und 2024)
Abb. 5: Entwicklung des Umsatzvolumens der Produktionsaufträge von 2021/2022 zu 2023
Abb. 6: Für 2024 prognostizierte Entwicklung des Umsatzvolumens der Produktionsaufträge
Abb. 7: Voraussichtliche Probleme und Herausforderungen (2024)

Pressekontakt

Juliane Werlitz
Pressesprecherin, Leitung Kommunikation
T. 030 – 20 67 088 24 | M. 0171 – 644 0156
juliane.werlitz@produktionsallianz.de