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Pressemitteilung

Mehr Fairness und weniger Ressourcenverbrauch im Pitch-Prozess: Sektion Werbung der Produzentenallianz stellt Modell für Beteiligung an Pitch-Kosten vor

Von 27. Oktober 2023Keine Kommentare

Hamburg, Oktober 2023 – Die Sektion Werbung der Produ­zen­ten­al­lianz leitet gemeinsam mit dem Regie­verband DRCT eine umfas­sende Reform ein, um das Pitching in der Werbe­branche zu moder­ni­sieren. In einem fast zweijäh­rigen Arbeits­prozess haben die Verbände ein Modell für eine angemessene Vergütung der Pitch-Kosten entwi­ckelt, den sogenannten Pitch-Cost-Share (PCS). Es wird den mehr als 120 Mitglieds­firmen der Sektion Werbung empfohlen, sich an diesem Modell zu orien­tieren und die Auftraggeber*innen an den Kosten für Pitches teilweise zu betei­ligen.

https://www.werbefilmproduzenten.de/pitch/

Die Pitch-Reform fordert neben der antei­ligen Vergütung und einer vollen Trans­parenz des Pitch-Prozesses mehr Respekt für die geleistete Arbeit sowie Fairness, Teilhabe und Nachhal­tigkeit. Ein wichtiges Ziel ist es, die Auftraggeber*innen dafür zu sensi­bi­li­sieren, die Anzahl der Pitch-Teilnehmer*innen zu verringern, um Ressourcen zu schonen und den gesamten Pitch-Prozess zu verschlanken.

„Die in den letzten zehn Jahren enorm gestie­genen Pitch-Kosten stehen längst nicht mehr in einem gesunden wirtschaft­lichen Verhältnis zu den möglichen Gewinnen. Eine Umfrage unter unseren Mitgliedern aus dem vergan­genen Jahr ergab, dass die Aufwen­dungen für einen Pitch allein auf Seiten der Produk­ti­ons­firmen im Schnitt bei 9.500 Euro liegen. Zeitgleich – und nicht zuletzt da diese Leistungen bislang unent­geltlich angeboten wurden – sind ausufernde Pitches mit fünf Teilnehmer*innen und mehr keine Beson­derheit. Das hat zur Folge, dass in der Werbe­branche pro Jahr Kreativ­leis­tungen von rund 15 Millionen Euro ungenutzt bleiben – Geld, Arbeitszeit und kreative Energie fließen in erheb­lichem Ausmaß vom Markt ab und versi­ckern“, beschreibt Nadine Thoma, Geschäfts­füh­rerin der Sektion Werbung, den Status quo.

Ähnlich wie die vom Verband der führenden Kommu­ni­ka­ti­ons­agen­turen GWA verwen­deten Modelle (https://die-richtige-agentur.de/so-finden-sie-eine-agentur-die-zu-ihnen-passt/warum-pitch-honorare-wichtig-sind) zur Betei­ligung der Auftraggeber*innen an den für die Agenturen entste­henden Pitch-Kosten orien­tiert sich das Pitch-Cost-Share-Modell der Sektion Werbung und des DRCT an der Größe des ausge­schrie­benen Budgets und empfiehlt eine Spann­breite an Richt­werten. Bis einschließlich Regie-Call, also dem ersten formellen Austausch zwischen Produktion, Regisseur*in und Auftraggeber*in, bleibt der Prozess bei unbegrenzter Teilneh­merzahl kostenfrei, gleiches gilt für „Single Pitches“.

Gemeinsam mit dem Regie­verband DRCT, dem mehr als 200 Regisseur*innen für Werbung und Branded Content angehören, wurde das Modell Pitch-Cost-Share in einer strate­gi­schen Allianz entwi­ckelt. Beide Verbände setzen sich für die Rückkehr zu einem partner­schaft­lichen Mitein­ander mit den Auftraggeber*innen ein.

„Im Schnitt inves­tieren Regisseur*innen pro Pitch mehr als 33 Stunden unbezahlter Arbeit allein für die Visions­findung und Erstellung des ersten Treat­ments, alle weiteren Abstim­mungen bis zur Entscheidung noch nicht mitge­rechnet“, sagt Claas Ortmann, Vorstand von DRCT. „Dieser Einsatz erfährt mit dem Pitch-Cost-Share nun erstmals eine Wertschätzung.“

„Da wir unsere Ansätze bereits in vielen Gesprächs­runden und Workshops mit unter­schied­lichen Marktteilnehmer*innen geteilt haben, wird die Pitch-Reform für die meisten keine große Überra­schung darstellen“, sagt Myriam Zschage, Sprecherin der Sektion Werbung. „Wir erfahren großen Zuspruch und Sympathie für unsere Initiative, das Ökosystem Werbe­film­pro­duktion zu schützen, um für werbe­trei­bende Unter­nehmen auch zukünftig heraus­ra­gende Umset­zungs­ideen reali­sieren und Deutschland als wichtigen Kreativ-Standort erhalten zu können.“

„Pitch-Kosten, die die Werbefilmproduzent*innen allein zu tragen haben, treiben die Unter­nehmen in die Selbst­aus­beutung. Das kann nicht Sinn und Zweck eines fairen Wettbe­werbs sein – zumal die Auftrag­geber ja letztlich selbst ganz besonders von den Kreativ­leis­tungen der pitchenden Werbe­film­pro­duk­tionen profi­tieren. Daher ist die Empfehlung der Sektion Werbung so wichtig“, so Björn Böhning, CEO Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen.

Das Modell des Pitch-Cost-Share war auch Schwer­punkt­thema beim diesjäh­rigen World Producers Summit in Cannes sowie dem Verbands­treffen der europäi­schen Werbefilmproduzent*innen (CFP-E).

Hier zeigte sich, dass es neben der deutschen Reform-Bewegung vergleichbare Bestre­bungen in den USA, Kanada, der Schweiz, Frank­reich, Öster­reich, Belgien, Spanien und Großbri­tannien gibt, bei denen ebenfalls eine Betei­ligung der Pitch-Kosten gefordert wird. In der Schweiz hat das Modell bereits Einzug gehalten, zudem wurde dort der Begriff Pitch-Cost-Share übernommen.

 

Zur Sektion Werbung

1966 als VDW (Verband deutscher Werbe­film­pro­du­zenten) gegründet, ist der Verband im Jahr 2010 als Sektion Werbung in den Gesamt­verband „Produ­zen­ten­al­lianz“ einge­treten – und zählt heute über 120 Mitglieds­firmen. Die Sektion Werbung in der Produ­zen­ten­al­lianz ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der kreativen Werbefilm- und Postproduzent*innen in Deutschland. Die Sektion Werbung berät und unterstützt ihre Mitglieds­firmen, setzt sich für das Medium Bewegtbild in der Wirtschaft ein, sorgt in Absprache mit allen relevanten Branchenverbänden für einheit­liche Produk­ti­ons­stan­dards und gestaltet somit die erfolg­reiche Zukunft der gesamten Branche. Darüber hinaus fördert die Sektion Werbung den Nachwuchs mit Workshops, Festivals und Engage­ments an Hochschulen und sensi­bi­li­siert ihre Mitglieder für inter­na­tionale Trends.

Presse­kontakt Sektion Werbung

Jessica Fuchs Commu­ni­ca­tions
c/o Hummelwerk
Hegestr. 40
20251 Hamburg
Mobil +49 174 340 96 91
Mail fuchs.jessica@me.com

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Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen (kurz: Produ­zen­ten­al­lianz) ist die unabhängige Inter­es­sen­ver­tretung der Produzent*innen in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audio-visuellen Werken. Sie repräsentiert mit rund 330 Mitgliedern aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Enter­tainment, TV-Fiction, Kino und Werbung die wichtigsten Produk­ti­ons­un­ter­nehmen und ist damit die maßgeb­liche Produ­zen­ten­ver­tretung in Deutschland. Im natio­nalen und inter­na­tio­nalen Rahmen tritt die Produ­zen­ten­al­lianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarif­partnern und allen Körperschaften der Medien- und Kultur­wirt­schaft für die Belange der Produzent*innen ein.

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