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Position

Mindestlohnfreie Zeit für Praktika wenigstens auf sechs Monate ausweiten!

Tarif­au­to­no­mie­stär­kungs­gesetz

Berlin, 26. Juni 2014 – Die Produ­zen­ten­al­lianz fordert bei der geplanten Mindestlohn-Einführung eine Ausnah­me­re­gelung für „freiwillige“ Prakti­kan­tinnen und Prakti­kanten im Bereich der Film- und Fernseh­pro­duktion. Der im Tarif­au­to­no­mie­stär­kungs­gesetz bislang vorge­sehene mindest­lohn­freie Zeitraum von sechs Wochen für Praktika soll wenigstens auf sechs Monate ausge­weitet werden.

Praktika über mehrere Produk­tionen und mehrere Monate hinweg sind die Voraus­setzung für den Einstieg in verschiedene Filmberufe, für die es keine „klassische“ Ausbildung gibt. Die Zahlung eines Mindest­lohns von 8,50 €/Stunde nach sechs Wochen für Prakti­kanten, die sich ja in der Ausbildung befinden, ist für die Film- und Fernseh­pro­duk­ti­ons­wirt­schaft nicht finan­zierbar.

„Ohne die von uns vorge­schlagene Ausnahme würde das Gesetz in den Bereichen, in denen es keine klassi­schen Ausbil­dungs­gänge gibt, sein Ziel verfehlen und den jungen Menschen massiv Chancen nehmen, anstatt ihnen Chancen zu geben“, schreiben Alexander Thies, Vorsit­zender des Produ­zen­ten­al­lianz-Gesamt­vor­stands, und Produ­zen­ten­al­lianz-Geschäfts­führer Christoph Palmer an Arbeits­mi­nis­terin Andrea Nahles und die Mitglieder des Bundestags-Ausschusses für Arbeit und Soziales. Sie stellen vier Berufs­bilder exempla­risch vor, die in der Film- und Fernseh­branche in der Praxis gelernt werden und nach Beendigung der Ausbil­dungs- bzw. Prakti­kumszeit eine Vergütung mindestens nach Tarif­vertrag erhalten: Kamera­bühne, Requi­siteur, Beleuchter und Set-Aufnah­me­leiter.

„Die These, dass Prakti­kanten lediglich in sehr viel schlechter bezahlten Positionen normale Aufgaben übernehmen, trifft auf unsere Kreativ­branche nicht zu“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Ziel muss es sein, Ausbil­dungen zu fördern und jungen Menschen die Möglichkeit des ‚Auspro­bierens‘ zu erhalten. Wir dürfen Sie daher dringend bitten, unsere Vorschläge aufzu­greifen, da ohne eine entspre­chende Ausnah­me­re­gelung viele Berufe in der Film- und Fernseh­branche nicht mehr zu gewähr­leisten wären.“

Zum Download: Schreiben an Abeits­mi­nis­terin Andrea Nahles und die Mitglieder des Bundestags-Ausschusses für Arbeit und Soziales

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 220 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Dokumen­tation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion und Werbung.