Skip to main content
Pressemitteilung

Produzentenallianz-Frühjahrsumfrage 2012: Produzenten bleiben optimistisch

Berlin, 14. Juni 2012 – Trotz einer insgesamt nicht zufrie­den­stel­lenden Lage des Film- und Fernseh­markts in Deutschland bleiben die Produ­zenten optimis­tisch und erwarten insgesamt eine Steigerung der Umsätze und der Beschäf­tigung. Das ist, kurz gefasst, das Ergebnis der Produ­zen­ten­al­lianz-Frühjahrs­um­frage 2012. Zum vierten Mal seit 2009 hat die Produ­zen­ten­al­lianz ihre Mitglieder zu der wirtschaft­lichen Lage, den Aussichten und den drängendsten Problemen der deutschen Produk­ti­ons­wirt­schaft befragt. Aller­dings konnte die deutsche Produk­ti­ons­branche durch neue Verwer­tungs­in­stru­mente wie Video on Demand (noch) keine dynami­sie­renden Impulse erfahren.

„Insgesamt haben die Umfra­ge­er­geb­nisse zwei Aspekte“, erklärt Alexander Thies, Vorsit­zender des Produ­zen­ten­al­lianz-Gesamt­vor­stands: „Einer­seits ist das im Krisenjahr 2009 befürchtete Massen­sterben der Produk­ti­ons­firmen zum Glück weitgehend ausge­blieben. Die Produk­ti­ons­wirt­schaft in Deutschland war nicht nur stark genug, diese Krise zu überstehen, sie ist offen­sichtlich auch stark genug, unter den gegen­wär­tigen Markt­be­din­gungen zu überleben. Denn während die Öffentlich-Recht­lichen nach wie vor über 7,5 Milli­arden Euro sicherer Gebüh­ren­gelder verfügen und sich die Privat­sender regel­mäßig neuer Rekord­ge­winne rühmen, sinken die Budgets bei Auftrags­pro­duk­tionen und die Kopro­duk­ti­ons­an­teile bei Kinofilm­pro­duk­tionen. Wir sehen, dass mit unseren Werken immer mehr Gewinne gemacht und zuver­lässig täglich viele Millionen Zuschauer erreicht werden. Die Umfrage zeigt aber, dass dieser Erfolg bei uns Produ­zenten nicht ankommt, im Gegenteil: Die Erlöse für uns Produ­zenten stagnieren, dabei sollten sie steigen.“

Wie in den drei Unter­su­chungen zuvor ist für die Produ­zenten die ungenü­gende Vergütung gefor­derter Leistungen das mit Abstand wichtigste Problem. 63 % der teilneh­menden Firmen gaben an, damit am meisten konfron­tiert zu sein. Dem entspre­chend erwartet weit über die Hälfte der Produ­zenten, dass die Sender­budgets für Auftrags- und Kopro­duk­tionen innerhalb der kommenden 12 Monate sinken.

Angesichts dieser Zahlen zeigen die deutschen Produk­ti­ons­un­ter­nehmen ein gutes Selbst­be­wusstsein, wenn es um ihre wirtschaft­liche Lage geht. Zwar erwarten 41 % keine steigende Umsatz­ent­wicklung, aber nur 13 % rechnen mit einer Verschlech­terung – und sogar 44 % blicken bei der wirtschaft­lichen Entwicklung ihres Unter­nehmens optimis­tisch in die Zukunft. Das spiegelt sich auch bei den Arbeits­plätzen: Bei der Frage nach den Beschäf­ti­gungs­trends für die kommenden 12 Monate erwarten nur 15 % einen Rückgang, 58 % keine Verän­derung und sogar 27 % einen Anstieg.

Ernüchtert fielen die Antworten zur Entwicklung der Umsätze aus der Verwertung von Produk­tionen im Internet innerhalb der kommenden 12 Monate aus. Hielt in den letzten Jahren jeweils knapp die Hälfte einen Anstieg für möglich, sind es jetzt nur noch 26 %. 51 % erwarten Stagnation und sogar 23 % beurteilen die Aussichten als schlecht.

„Die Antworten zu den neuen Verwer­tungs­formen müssen vor dem Hinter­grund verstanden werden, dass viele Produ­zenten bisher kaum eigene Rechte ansammeln konnten, die für eine Wertschöpfung unver­zichtbar sind,“ erläutert Alexander Thies, „außerdem gibt es noch nicht genügend legale, nutzer­freund­liche Angebote, die für uns der Schlüssel zu einer nennens­werten Verwertung und das beste Mittel gegen Internet-Piraterie sind.“

Die Allianz Deutscher Produ­zenten – Film & Fernsehen ist die maßgeb­liche Inter­es­sen­ver­tretung der deutschen Produ­zenten von Film-, Fernseh- und anderen audio­vi­su­ellen Werken. Sie vereint ca. 220 Produk­ti­ons­un­ter­nehmen aus den Bereichen Animation, Kinofilm, TV-Enter­tainment, TV-Fiktion, Werbung und Dokumen­tation.