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Strobl: „Eckpunkte schaffen Anreiz für neue Finanzierungsmodelle und mehr Innovation“

epd medien bringt ein ausführ­liches Interview mit Degeto-Geschäfts­füh­rerin Christine Strobl über „Babylon Berlin“, die Finan­zierung von Großpro­jekten, die Bedeutung der Quote und die Freitags­filme im Ersten.

Zu den Eckpunkten 2.0 merkt die Inter­viewerin Diemut Roether an: „Man könnte auch sagen, die ARD hat sich da über den Tisch ziehen lassen, wenn die Produk­tionen jetzt 10 oder 15 Prozent teurer werden“ und fragt, warum Strobl faire Produk­ti­ons­be­din­gungen so wichtig seien. Christine Strobl antwortet, für sie sei Film und Fernsehen „immer ein Geben und Nehmen“. Die ARD habe sich bei den Eckpunkten 2.0 auf zwei wesent­liche Punkte einge­lassen: „Wir statten die Produk­tionen einer­seits ordentlich aus, aber wir nehmen die Produ­zenten dann auch in die Pflicht und stellen die teilfi­nan­zierte Auftrags­pro­duktion stärker in den Mittel­punkt. Wir sagen also: wenn es so ist, wie ihr immer sagt, dass sich die Produk­tionen verwerten lassen, es aber daran scheitert, dass wir keine Rechte abgeben, dann ändern wir das. Dies heißt im Gegenzug aber auch, dass der Produzent, der dieses Modell wählt, dann auch in einer anderen Finan­zie­rungs­ver­ant­wortung steht. Denn über die Teilfi­nan­zierung haben wir die Möglichkeit geschaffen, dass wenn ein Film teurer wird als es verab­redet war, dem Produ­zenten zu sagen: wenn Du so an den Erfolg glaubst, sind wir bereit Rechte abzugeben, aber dann bring auch andere Geldgeber mit. Das wird sicher das eine oder andere Projekt ermög­lichen, das bisher nicht statt­ge­funden hätte. Die Eckpunkte schaffen also einen Anreiz für neue Finan­zie­rungs­mo­delle und mehr Innovation. Es gibt aber weiterhin für kleine Firmen, die dies nicht wollen oder können, die Möglichkeit der vollfi­nan­zierten Auftrags­pro­duktion. Die wird nach meiner Auffassung weiterhin den überwie­genden Teil ausmachen, aber es gibt nun eben auch andere Möglich­keiten. Vielleicht können wir die Produ­zenten damit auch ein wenig ,schubsen‘, sich noch mehr außerhalb des geschützten Bereichs Deutschland zu bewegen. Die Selbst­ver­pflichtung des Eckpunk­te­pa­piers fordert die Eigen­ver­ant­wortung der Produ­zenten jeden­falls ein. Wir als ARD müssen dann auch damit leben, nicht mehr alle Rechte bei uns ,bunkern‘ zu können“: „Man muss neue Lösungen suchen“ (frei zugänglich)
http://www.epd.de/fachdienst/fachdienst-medien/schwerpunktartikel/man-muss-neue-l%C3%B6sungen-suchen