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Telemedienauftrag: „Änderung wird länger brauchen“

Am Donnerstag und Freitag finde in Saarbrücken mit der Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­ferenz die „entschei­dende Sitzung über die Zukunft des öffentlich-recht­lichen Rundfunks“ statt, schreibt Kurt Sagatz im Tages­spiegel. Eine Lösung aller offenen Fragen scheine unwahr­scheinlich. Es werde auch über eine Lockerung der Regeln für ARD und ZDF im Internet verhandelt. Die Sender möchten die Verweil­dauer von Beiträgen in den Media­theken erhöhen. Eine Änderung des Teleme­di­en­ge­setzes wird aber „länger brauchen“, habe Berlins Medien-Staats­se­kretär Björn Böhning gesagt. Noch gebe es nicht gelöste Probleme bei der Vergütung von Produ­zenten: ARD und ZDF vor schwie­rigen Tagen (frei zugänglich)

Die Änderungs­wünsche gingen den Mitgliedern der Produ­zen­ten­al­lianz „viel zu weit“, berichtet das Christ­liche Medien­ma­gazin Pro. Ein „seit Jahrzehnten prakti­ziertes und funktio­nie­rendes Geschäfts­modell“ werde infrage gestellt, habe der Geschäfts­führer der Produ­zen­ten­al­lianz, Christoph Palmer, gesagt: „Video-on-Demand explo­diert geradezu – und an diesem Markt müssen und wollen wir parti­zi­pieren, sonst werden wir enteignet.“ Palmer und die Produ­zen­ten­al­lianz wünschten sich, dass ein „handel­barer Markt“ für VoD-Rechte entsteht: Minister beraten über Medien­po­litik (frei zugänglich)

Kameramann.de zitiert Alexander Thies, Vorsit­zender des Gesamt­vor­standes der Produ­zen­ten­al­lianz: „Die Verweil­dauern von Filmen und Serien in Media­theken sind ein zentraler Faktor, wenn es um die Erhaltung einer unter­neh­me­risch agierenden Produ­zen­ten­land­schaft und eines vielfäl­tigen Programm­an­gebots geht. Sollten die Verweil­zeiten von Serien und Filmen in den Media­theken von ARD und ZDF verlängert werden, ohne dass vertrag­liche Möglich­keiten für die Produ­zenten geschaffen werden, ihr eigenes finan­zi­elles Engagement zurück zu verdienen, verhindert das eine angemessene und faire Parti­zi­pation der Produ­zenten am sich rasant entwi­ckelnden Video-on-Demand-Markt. Daher rufen wir die Länder nochmals auf, im bevor­ste­henden Novel­lie­rungs­prozess des Teleme­di­en­auf­trags der nahezu ausschließlich mittel­stän­disch geprägten deutschen Film- und Fernseh­pro­duk­ti­ons­wirt­schaft zur Seite zu stehen. Von der Bildung eines funkti­ons­fä­higen Video-on-Demand-Marktes für deutsche Film- und Fernseh­pro­duk­tionen könnten alle Seiten profi­tieren.“ – Produ­zen­ten­al­lianz zu Verweilzeit Mediathek: „Inter­essen des Mittel­stands berück­sich­tigen“ (frei zugänglich)

„Eigentlich“ müsste  partei­über­greifend Einver­ständnis herrschen, dass die Sender­riesen nicht jeden Daseins­be­reich mit ihren Angeboten mitver­sorgen und damit private Konkurrenz ersetzen müssen“, zum Beispiel „die Angebote privater Programm­portale durch ihre Media­theken“, schreibt Ulrich Höcherl in seinem Kommentar in Blickpunkt:Film. Aus Sorge um das eigene Fortbe­stehen versuchten ARD und ZDF den Teleme­di­en­auftrag so auszu­weiten, dass ihre Grund­ver­sorgung bald europaweit und möglichst unbegrenzt abrufbar ist. „Ganz besonders die Produ­zenten sehen düsteren Zeiten entgegen: Das Kind mit dem Bade ausschütten

Unter­dessen hätten sich Politiker und Insti­tu­tionen sich gegen den Vorschlag des Chefs der sachsen-anhal­ti­schen Staats­kanzlei, Rainer Robra, zur Abschaffung des Ersten als natio­naler Sender gewendet, meldet epd medien aktuell. Die Vorsit­zende der Rundfunk­kom­mission der Länder, Malu Dreyer (SPD), habe gesagt, an der Grund­struktur der öffentlich-recht­lichen Rundfunk­an­stalten solle man nicht rütteln. Auch der Deutsche Journa­listen-Verband, der Deutsche Kulturrat, das ZDF und der Chef der Staats­kanzlei in Thüringen, Benjamin-Immanuel Hoff lehnten die Vorschläge ab: Politiker gegen Abschaffung des Ersten als „natio­naler Player“